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BNE-Online-Workshops für Lehrkräfte |


Insgesamt sieben Online-Workshops widmen sich vom 1. Oktober bis 12. Dezember 2024 der Frage, wie sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Schulunterricht von Grundschule und Sekundarstufe integrieren lässt. Dabei nehmen die Workshops unterschiedliche Schwerpunkte in den Fokus mit dem Ziel, den Teilnehmenden konkrete Ideen und Methoden zur Umsetzung von globalen Themen in ihrem Unterricht an die Hand zu geben.

 

Kurzberichte zu den stattgefundenen Online-Workshops:

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird nicht nur im Unterricht umgesetzt. Auch die Organisation der Institution und die Gestaltung des Schulischen Lebens können Teil einer BNE sein. „Wie also kann Schule sich als Institution nachhaltig und zukunftsfähig aufstellen?“ – Dieser Frage gingen am 12. Dezember 2025 rund 50 Lehrkräfte aller Schulformen im Online-Workshop „BNE als Aufgabe der ganzen Schule (Whole School Approach)“ nach.

Zunächst lernten die Teilnehmenden Beispiele und Handlungsfelder einer nachhaltigen Schulentwicklung im Sinne von BNE kennen. Die fachliche Grundlage bildete dabei der Orientierungsrahmen für den Lernbereich globale Entwicklung. Als Beispiele guter Praxis wurden zwei Schulpreisträgerschulen aus den vergangenen Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik vorgestellt: die Schule am Wingster Wald und die Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen. 

Zur filmischen Zusammenfassung der beiden Schulkonzepte geht’s hier

Die Schulpreisträger*innen aus Wingst

Die Schulpreisträger*innen aus Neunkirchen

In einer Gruppenarbeitsphase analysierten die Teilnehmenden anschließend gemeinsam Entwicklungspotenziale für einen Whole School Approach an ihrer eigenen Schule. Dabei entstand ein reger Austausch zu konkreten BNE-Projekten, die bereits an den Schulen umgesetzt wurden, aber auch zur kohärenten Steuerung und langfristigen Planung von BNE-Aktivitäten. Im Plenum wurden anschließend gemeinsam die Gelingensbedingungen für die Umsetzung eines Whole School Approachs vertieft. Abschließend wurden noch der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik und die Bewerbungsbedingungen für den Schulpreis vorgestellt.  

„Die hohen Anmeldezahlen und der sehr, sehr aktive Austausch der Teilnehmenden untereinander zeigen, wie groß das Interesse an einem ganzheitlichen Zugang zu BNE an Schulen in Deutschland ist“, fasst Wiebke Schwinger, Projektleiterin für BNE-Qualifizierungen bei Engagement Global, zusammen. „Hier setzen wir mit unseren Angeboten zur Qualifizierung und zur Vernetzung zum Whole School Approach an und unterstützen die Teilnehmenden bei einer Bestandsaufnahme und der Planung konkreter nächster Schritte. Unser Ziel ist, den Whole School Approach künftig noch weiter in die Fläche und die Strukturen zu tragen.“

Am 26. November 2024 lud der digitale Workshop „Perspektivenwechsel – wie eine differenzierte Auseinandersetzung mit Themen der globalen Entwicklung gelingen kann“ Lehrkräfte ein, mehr darüber zu erfahren, wie eine empathische und differenzierte Auseinandersetzung mit Themen der globalen Entwicklung im Unterricht und im Rahmen von Schulpartnerschaften gelingen kann.

Die des geschah insbesondere auf Basis des Berichtes des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm (ENSA), in dem das Programm vorgestellt wurde, sowie mit Praxisbeispielen aus dem Schulwettbewerb, die deutlich machten, wie eine Schulpartnerschaft zum Perspektivenwechsel beitragen kann.

Ein Kernanliegen des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik ist es, das Interesse von Schüler*innen an den vielfältigen Lebensumständen von Menschen im Globalen Süden zu wecken. Zugleich gilt es, stereotype Darstellungen zu vermeiden und die Perspektive zu wechseln. Ein Praxisbeispiel aus dem Schulwettbewerb, das in diesem Zusammenhang vorgestellt wurde, war das Projekt „Kleiderspende nach Ghana“ Adolf-Reichwein-Schule, Berlin-Neukölln. Darin haben sich Schüler*innen mit Kleidermüll in und Kleiderspenden nach Ghana beschäftigt und stellten sie sich die Frage, warum es die Problematik der Müllberge gibt und wie diese überhaupt zustande kommen. Um andere für die mit diesem Thema einhergehenden Herausforderungen zu sensibilisieren, gestalteten die Schüler*innen einen Flyer, der Handlungsoptionen für einen nachhaltigeren Konsum von Kleidung aufzeigt.

Zum Kurzfilm „Kleiderspende aus Ghana“

Die Teilnehmenden, die zum Teil schon Erfahrungen mit Schulpartnerschaften hatten, zeigten sich interessiert. „Auch die Vorstellung von ENSA hat den Teilnehmer*innen spannende und inspirierende Informationen zum Perspektivenwechsel vermittelt“, so das Fazit von Projektkoordinatorin Julia Kunz, die gemeinsam mit Schulwettbewerbsprojektleitung Antonia Bihlmayer und Jana Niehues von ENSA durch den Workshop führte.

Am 19. November 2024 haben sich Lehrkräfte der Sekundarstufe sowie Vertreter*innen verschiedener Nichtregierungsorganisationen beim Online-Workshop „Globale nachhaltige Entwicklung im Unterricht – Praxisbeispiele aus dem Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik für die Sekundarstufe“ intensiv der Frage gewidmet, was genau globale nachhaltige Entwicklung bedeutet. Außerdem vermittelte der Workshop anhand von Good Practice-Beispielen aus dem Schulwettbewerb, wie eine globale nachhaltige Entwicklung in den Unterricht passt und dort integriert werden kann. Dabei erhielten die Teilnehmer*innen auch Anregungen und Inspirationen zur Umsetzung eigener Projekte im Unterricht.

Außerdem verfolgte der Workshop das Ziel, Neugier zu wecken und zur Teilnahme am Schulwettbewerb zu motivieren. Ein besonderes Highlight des Workshops war die Vorstellung von Gewinnerbeiträgen aus der aktuellen Wettbewerbsrunde durch zwei Lehrkräfte. Christiane Schulte-Renneberg, Lehrerin an der Realschule im Kreuzviertel in Münster stellte dabei das Spiel „Future City“ vor, das dazu einlädt, sich die Zukunft einer Stadt auf verschiedenen Ebenen vorzustellen. Das Spiel bildet dabei Herausforderungen ab und lenkt den Blick den Blick der Spielenden auf mögliche Lösungsansätze, die ein Gefühl von Hoffnung und Zukunftsoptimismus vermitteln. Michael Wendt, Lehrer am Werner-Heisenberg-Gymnasium Riesa stellte mit „Kein Hunger, gemeinsam satt“ ebenfalls ein Spiel vor. Dieses eröffnet den Spielenden einen breiten Einblick in positive und negative Einflussfaktoren im Hinblick auf die Welternährung, sowohl auf globaler als auch auf lokaler beziehungsweise persönlicher Ebene und regt damit zur Selbstreflexion an.

„In Riesa planen die Schüler*innen bereits eine Online-Version ihres Spiels. Die Berichte der beiden Lehrkräfte zeigten daher besonders schön, wie nachhaltig sich die Teilnahme am Schulwettbewerb auf das Engagement der Schüler*innen auswirkt“, erklärt Schulwettbewerbsprojektleitung Antonia Bihlmayer. Gemeinsam mit Projektkoordinatorin Julia Kunz und Sachbearbeiterin Lisa Monschau führte sie durch den Workshop.

Die anschaulichen Einblicke lockerten den Input auf und ermöglichten den Teilnehmenden einen Einblick in die Praxis der Beitragserstellung. Dabei wurde deutlich, wie sehr der Wettbewerb Schüler*innen inspiriert, sich mit entwicklungspolitischen Themen auseinanderzusetzen. Durch den Online-Workshop konnte somit ein Impuls für kreatives und nachhaltiges Engagement an Schulen gesetzt werden.

Am 12. November 2024 fand der Online-Workshop „Globale nachhaltige Entwicklung im Unterricht – Praxisbeispiele aus dem Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik für die Grundschule“ statt. Dabei haben sich die teilnehmenden Grundschullehrkräfte intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, was unter einer globalen nachhaltigen Entwicklung zu verstehen ist und wie Inhalte zu diesem Thema in den Unterricht passen.

Ziel des Workshops war es, den Teilnehmenden einen einführenden Blick in das Thema nachhaltige globale Entwicklung zu geben und dies mit dem Schulwettbewerb zu verbinden. Anhand von Gewinnerbeiträgen aus den vergangenen Runden, konnten sich die Teilnehmenden einen ersten Eindruck machen, worauf es bei einer Teilnahme am Schulwettbewerb ankommt. Der Workshop diente somit auch dazu, die Hemmschwelle im Falle einer angedachten Teilnahme zu senken und Interessierten idealerweise erste Inspiration für eigene Projekte zu liefern. Zudem wurden den Teilnehmenden Materialien aufgezeigt, mit denen sie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Unterricht integrieren können und welche Unterstützung sie in diesem Zusammenhang durch das Team des Schulwettbewerbs erfahren.

Durch die Vorstellung der Good Practice-Beispiele aus dem Schulwettbewerb erhielten die Teilnehmenden Anregungen und Inspirationen zur Umsetzung eigener Projekte im Unterricht. Dabei zeigten die Grundschullehrkräfte sich interessiert und inspiriert durch die vorgestellten Inhalte.

„Der Workshop bot den Teilnehmenden eine sehr gute und niedrigschwellige Möglichkeit, in das Thema BNE und den Schulwettbewerb als Tool dafür einzusteigen und sich von den kreativen Beiträgen anderer Schüler*innen und Schulen inspirieren zu lassen“, erklärt Projektkoordinatorin Sophia Lötzsch, die den Workshop gemeinsam mit ihren Kolleginnen Julia Kunz und Lisa Monschau leitete.

Am 14. Oktober 2024 beschäftigten sich Multiplikator*innen aus Hochschulbildung und Zivilgesellschaft sowie Lehrkräfte in einem Online-Workshop mit Open Educational Resources (OER), also Bildungsmaterialien unter offener Lizenz, die frei kombiniert und umgestaltet und damit auch vielfältig im Unterricht eingesetzt werden können. Insbesondere eignen sie sich für die kreative Arbeit an gemeinsamen Lernprodukten.

Der Workshop unter der Leitung von Nele Hirsch vom E-Bildungslabor vermittelte den Teilnehmenden Schritt für Schritt, wie Sie mit Schüler*innen prozessorientiert mit OER-Materialien arbeiten und als Ergebnis ein Lernprodukt (zum Beispiel ein kurzes Video) erstellen und teilen können. Dabei wurde insbesondere auf die Nutzung von OER im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eingegangen.

Unter der Leitfrage, wie sich offene Bildungsprozesse mit digitalen Mitteln gestalten lassen, erhielten die Teilnehmenden zunächst eine rechtliche Einführung in OER. Darauf folgte eine Übungsphase, in der sie selbst gängige Materialseiten für OER durchstöbern konnten und übten, wie man einen korrekten Rechtehinweis für OER schreibt. Anschließend ging es vor allem darum, mit welchen Kreativmethoden ergebnisoffenes digitales Lernen gestaltet werden kann. Diese Methoden konnten die Teilnehmenden selbst in einer weiteren Break-Out-Session ausprobieren. Somit nahmen die Teilnehmenden nicht nur rechtliches Grundlagenwissen und Tipps zur Materialsuche mit. Vor allem erprobten sie, wie sich digitales Lernen offen, kreativ und kooperativ umsetzen lässt – im Sinne einer innovativen und zeitgemäßen Didaktik.

„Der rege Austausch miteinander zeigte, dass starre didaktische Szenarien, die Lernende nicht zu Neugier und selbstständigem Erarbeiten von Themen ermutigen, von den Workshop-Teilnehmenden kritisch gesehen wurden. OER steht somit nicht nur für die Nutzung neuartiger Tools und Materialien, sondern für einen didaktischen Paradigmenwechsel“, so das Fazit von Projektleiterin Wiebke Schwinger.

Am 8. Oktober 2024 fand der Online-Workshop „Einführung Bildung für nachhaltige Entwicklung“ statt, der sich an alle Personen richtete, die bisher keine oder wenig Erfahrung im Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hatten oder ihr Wissen auffrischen wollten.

In dem Online-Workshop warfen die Teilnehmenden gemeinsam einen Blick auf globale Herausforderungen und die Geschichte nachhaltiger Entwicklung sowie deren Zusammenhang zur BNE. Daran anknüpfend wurde der Bildungsansatz BNE auf Basis des Orientierungsrahmens einführend vorgestellt.

Die Teilnehmenden zeigten sich neugierig und interessiert und freuten sich über den inspirierenden Input, angefangen bei einführendem und Kontextwissen zu BNE bis hin zu Good Practice-Beispielen aus dem Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik.

„Wir konnten einige Menschen erreichen, die gerade erst neugierig auf das Thema geworden sind und im Workshop mit uns ihre ersten Ideen geteilt haben, wie sie sich an ihrer Schule auf den Weg machen wollen. Das ist großartig!“, so das Fazit von Projektkoordinatorin Nicola Pape, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Tim Kiefer den Workshop leitete.

Am 1. Oktober 2024 fiel mit „Neue Ansätze von BNE in der Unterrichtspraxis: In zehn Schritten zum Systemischen Denken im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung“ der Startschuss für die BNE-Online-Workshops für Lehrkräfte. In diesem Workshop setzten sich die Teilnehmenden mit globalen und komplexen Zusammenhängen auseinander und lernten, diese zu erkennen und zu verstehen. Die Fähigkeit des systemischen Denkens zu stärken und für den Unterricht zu nutzen stand dabei im Fokus. Nachdem sich zunächst aus einer theoretischen Perspektive dem Ansatz des Systemischen Denkens angenähert wurde, fanden im Anschluss anhand eines Beispielthemas eine Vertiefung des Ansatzes sowie die Vorbereitung von Beispielen für den eigenen Unterricht statt.

„Die Teilnehmer*innen zeigten sich sehr engagiert. Da war die Freude natürlich umso größer, so vielen themeninteressierten Menschen näher zu bringen, wie der Orientierungsrahmen im Unterricht eingesetzt werden kann“, sagte Projektkoordinatorin Dipl.-Soz. Nicola Pape, die den Workshop gemeinsam mit Projektkoordinatorin Laura Poma Poma geleitet hat.

Einige Teilnehmende berichteten, dass sie bereits im Vorfeld die einzelnen Schritte des Orientierungsrahmens im Unterricht methodisch angewandt hatten. Durch die Veranstaltung, so eine Teilnehmerin, wäre nun aber ein wesentlich größerer Zusammenhang erkennbar und das wiederum motiviere sie, auch weiterhin an der Umsetzung zu arbeiten.

Haben Sie ebenfalls Interesse an neuen Ansätzen von BNE in der Unterrichtspraxis?
Das Handbuch zum Systemischen Denken gibt es hier:

Zehn Stufen zum Systemischen Denken. Handbuch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung für Lehrkräfte und Lehrkräfteausbildende

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