Gewinner Sonderpreis der Nichtregierungsorganisationen
Sonderpreisträger NRO im Überblick
Sonderpreisträger 2016
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Sonderpreisträger 2016
„100 Hände in einer Welt – alle einzigartig, verschieden, und doch so gleich!“ – unter diesem Motto entstand zwischen der Grundschule am Nützenberg in Wuppertal und der Kindereinrichtung in Conakry, Guinea, ein reger Briefwechsel. Mit Briefrollen aus gemalten Händen knüpften sie über 6000 Kilometer hinweg ein Band um die Eine Welt. „Die Hände, das ist sowas wie winken sozusagen.“ Wir malen für die Bilder und die malen zurück, also sowas wie Brieffreunde – Bildfreunde.“ Erklären Mara und Frida.
„Der Hintergrund war, den Kindern einen Einblick zu geben in die globale Entwicklung der Welt und eben die Verschiedenartigkeit der Menschen auf dieser Welt zu vermitteln“ erklärt die Lehrerin. Für einen Austausch der gemeinsamen Lebenswelten und Begegnung auf Augenhöhe schicken sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig Briefe oder treffen sich über Videokonferenzen.
„Mach mit! Wirf nicht weg!“ – Upcycling ist die Antwort der Realschule Essen-Überruhr auf Klimaerwärmung und Ressourcenverschwendung. „Upcycling ist ein Fachgebiet, das wir im kulturellen Lehrplan in der Schule so verpackt haben, dass die Bereiche Erdkunde, Biologie, Physik, Religion und Deutsch all das fließt in den Nähunterricht natürlich ein“ erklärt die Lehrerin. Im Physikunterricht behandeln die Klassen das Thema Energieverbrauch und Erderwärmung – welche Folgen das für die Welt hat, erfahren sie im wiederum Geografieunterricht. „Upcycling ist wichtig, weil es werden ja immer wieder neue Rohstoff verbraucht und die Erde hat Fieber. Das wollen wir nicht. CO2-Austoß ist schlecht für die Erde.“ Erklärt Leonik. Das Thema Upcycling und ihre Produkte stellte die AG bereits mit einem Stand auf dem Marktplatz vor. Zukünftig soll das Projekt auch schulübergreifend weitergeführt werden.
Im Goethegymnasium in Pritzwalk hat der Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ das Spiel „Damticko“ erfunden. Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Nationen sind erst seit kurzem in Deutschland. Gemeinsam wollten sie ein Spiel für ALLE Deutschlernenden entwickeln. „Wenn du hier bist, steht hier eine Aufgabe. Diese ist zum Beispiel: Nenne die Uhrzeit.“ erklärt eine Schülerin. Bei Damticko muss man malen, vorzeigen und erklären – deshalb ist es zum Deutschlernen in jedem Alter geeignet.
Die Schülerinnen und Schüler haben Anleitungen in allen Sprachen geschrieben, die sie beherrschen. „Das Spiel hat mich verändert, zuerst war ich sehr schüchtern“ sagt Rama. „Sie merken, dass sie schon sehr viel können. Also ich stehe jetzt hier und bringe schon jemand anderem Deutsch bei. Ich glaube, das macht auch sehr stolz.“ erklärt die Lehrerin. „Ich mag Lernen. Eigentlich will ich eine Schriftstellerin werden.“ sagt Rama.
Die Theater AG des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim hat im Austausch mit ihrer Partnerschule in Südafrika das Stück „Uncut“ entwickelt. Es geht um Frisuren, Kleidung und Schönheitsideale, die besonders die Identität von Frauen und Mädchen bestimmen. „Die ganzen Mädels sind offen auf uns zugekommen und haben uns dann auch sofort umarmt.“ sagt eine Schülerin. „Es hat sich so angefühlt, als wären es schon langjährige Freunde von uns, als würden wir uns mit denen auf einer Augenhöhe unterhalten.“ sagt Jonathan. Die Südafrikanerinnen hatten aus den Lebensgeschichten ihrer Mütter und Großmütter sehr tiefgehende Szenen zu Missbrauch und häuslicher Gewalt entworfen. „Dass uns das Thema tatsächlich von Südafrika geschenkt wurde, so dass wir kleine Highlights dazu gegeben haben, wie ist es denn hier, haben wir vergleichbare Situationen auch bei uns?“ erklärt die Lehrerin. Der Austausch war viel intensiver und emotionaler als ein normaler Sprachaustausch. Das nächste gemeinsame Stück zum Thema Flüchtlinge soll in Südafrika erarbeitet werden.
Kategorie 1, Sonderpreis: Gemeinschaftsgrundschule Am Nützenberg, Wuppertal
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Kategorie 1, Sonderpreis: Gemeinschaftsgrundschule Am Nützenberg, Wuppertal
„100 Hände in einer Welt – alle einzigartig, verschieden, und doch so gleich!“ – unter diesem Motto entstand zwischen der Grundschule am Nützenberg in Wuppertal und der Kindereinrichtung in Conakry, Guinea, ein reger Briefwechsel. Mit Briefrollen aus gemalten Händen knüpften sie über 6000 Kilometer hinweg ein Band um die Eine Welt.
„Die Hände, das ist so was wie Winken sozusagen.“, erklärt eine Schülerin. „Wir haben die Hände für die Kinder in Guinea gemalt, weil wenn man einen Brief schreiben würde, könnten die das nicht lesen, weil die ja eine andere Sprache reden. Wir malen für die Bilder und die malen zurück. Also wie Brieffreunde - also Bildfreunde.“, ergänzt Frida.
„Das ist die deutsche und die guineische Flagge.“, erklärt ein Schüler sein Bild. „Der Hintergrund war, den Kindern Einblick zu geben, in die globale Entwicklung der Welt und eben die Verschiedenartigkeit der Menschen auf dieser Welt zu vermitteln. Wo gibt es eben die Unterschiede und wo gibt es Gleichheit.“, erzählt Sonja Rensch.
Die Schülerinnen und Schüler löcherten Herrn Soumah, Pädagoge im Offenen Ganztag, mit vielen Fragen über seine Heimat Guinea. Vor allem wollten sie wissen, wie die Kinder in Conakry, der Hauptstadt von Guinea, leben. Ihre Neugier war schließlich die Initialzündung für das Projekt „Kinder für Kinder“.
„Und wie ist die Schule da?“, fragt die Schülerin. „Ja die Schule ist anders wie hier. Dort sind sehr viele Schüler in einer Klasse. Über 50 Schüler sind in einer Klasse.“, antwortet Herr Soumah „und die müssen Uniform tragen.“
„Vor zwei Jahren ist Herr Soumah ins Team gekommen und Herr Soumah ist von den Kindern mit ganz viel Fragen bombardiert worden: Wo kommst du her? Und lebst du immer schon hier? Kommst du jetzt direkt aus Afrika? Und dann hat Herr Soumah natürlich angefangen zu erzählen und hat Fotos mitgebracht.“, erzählt die Leiterin der offenen Ganztagsschule.
Die Kinder hatten die Idee, Weihnachtsgeschenke zu schicken. Sechs große Pakete kamen an Heiligabend in Guinea an – inklusive der Briefrollen mit den Handabdrücken aus Deutschland.
„Das die Kinder auch lernen: Wir können teilen. Man kann alles zur Verfügung haben, aber die Freude wird mit jemandem erzeugt.“, sagt Lamine Soumah.
Seit Weihnachten 2015 schicken sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig Briefe oder treffen sich auf Videokonferenzen. Das Projekt soll nun auch an anderen Schulen vorgestellt werden, um so den kulturellen Austausch zu erweitern.
„Ich find’s so toll, weil die eigentlich ja ganz weit weg von uns sind. Und wir trotzdem mit denen ein bisschen eben uns verstehen.“, sagt ein Schüler.
„Wenn man will – gibt es immer einen Weg. Über Malen, Bilder, Mimik könnten wir schon Hände reichen. Man braucht nicht unbedingt die Sprache.“, schließt Lamine Soumah. Die Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Die Grundschule am Nützenberg baff e. V.. Für eine Welt für alle!“.
Kategorie 2, Sonderpreis: Realschule Essen-Überruhr, Essen
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Kategorie 2, Sonderpreis: Realschule Essen-Überruhr, Essen
„Mach mit! Wirf nicht weg!“ – Upcycling ist die Antwort der Realschule Essen-Überruhr auf Klimaerwärmung und Ressourcenverschwendung.
„Upcycling ist ein Fachgebiet was wir im kulturellen Lehrplan in der Schule so verpackt haben, dass die Bereiche Erdkunde, Biologie natürlich auch, Physik und auch Religion und Deutsch - all das fließt in den ‚Nährunterricht‘ natürlich ein. Die Kinder bereiten sich darauf vor, was Kinderarmut angeht, Kinderarbeit überhaupt, Krieg im Moment, Armutsgrenze.“, erläutert Antje Fischer.
„Upcycling ist wichtig, weil es werden ja immer wieder neue Rohstoffe verbraucht und das – Erde hat Fieber. Und das wollen wir nicht! CO2 Ausstoß ist schlecht für die Erde.“, erklärt Leonik. „Wenn man zum Beispiel jetzt eine alte Hose wegschmeißt und wieder eine neue holt und wenn die zu klein ist, dass man die dann wieder wegschmeißt, entsteht viel CO2. Ich hab aus der alten Jeans meines Vaters eine Tasche gemacht. Und dann habe ich mir dieses Küchentuch von meiner Mutter genommen und habe das dann zurecht geschnitten und habe mir dann daraus eine Tasche genäht.“, erzählt Janina.
An der AG nehmen 45 Schülerinnen und Schüler verschiedener Nationen aus den Klassenstufen 5 bis 9 teil. Während des Nähens werden nicht nur ein gemeinsames Miteinander und die Kreativität gefördert – gleichzeitig fließen auch die unterschiedlichsten Fachkompetenzen mit ein.
„Das ist eine Pinseltasche, die haben wir aus einem alten Handtuch gemacht, dann klappt man die Hälfte so hin und näht hier immer die Striche, da wo die Nähte sind. Das hat ja nicht nur alles mit Kunst zu tun, sondern man muss ja auch alles – also mit Mathematik, weil man muss ausrechnen und gucken ob alles gerade zueinander ist.“, beschreibt Maximilian sein Nähprojekt.
Im Physikunterricht behandeln die Klassen das Thema Energieverbrauch und Erderwärmung – welche Folgen das wiederum für die Welt hat, erfahren sie im Geografieunterricht.
„Wenn die Erde weiter sich erwärmt, durch das CO2, dann werden die Pole schmelzen und dann werden die ganzen Häuser, ja alles was hier gebaut ist, alles wird da überschwemmt. Dann würde es ein blauer Fleck auf der Karte sein.“, sagt Maximilian.
Die AG stellte ihre selbst entworfenen Produkte und das Thema Upcycling bereits mit einem Stand auf dem Marktplatz vor. Zukünftig soll das Projekt auch schulübergreifend weitergeführt werden.
„Wir haben zwecks Öffentlichkeitsarbeit vielerlei Möglichkeiten. Wir haben hier Gemeindenachmittage, wir können in die Kirchengemeinden gehen, wir können in die Altersheime gehen. Die Kinder haben also ein ganz breites Forum, um das was sie hier herstellen mit Stolz und auch Anerkennung nach Außen zu tragen und damit im Schneeballsystem unserer Näh- AG weiter fortzutragen.“, sagt Antje Fischer abschließend. Die Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Die Realschule Essen- Überruhr. Für eine Welt für alle!“
Kategorie 3, Sonderpreis: Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, Pritzwalk
Kategorie 3, Sonderpreis: Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, Pritzwalk
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Kategorie 3, Sonderpreis: Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, Pritzwalk
Im Goethegymnasium in Pritzwalk hat der Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ das Spiel „Damticko“ erfunden. Die Schülerinnen und Schüler sind erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Sie kommen aus verschiedenen Nationen: aus Syrien, Polen, Rumänien und Afghanistan. Gemeinsam wollten sie ein Spiel für ALLE Deutschlernenden entwickeln.
„Wir müssen irgendwas machen, was uns verbindet. Wo die nachher noch, in einem Jahr oder zwei Jahren sagen: Ja das Projekt das wir gemacht haben ist jetzt immer noch nachhaltig und bringt immer noch was.“, erzählt die Lehrerin.
„Ich fand die Sprache zuerst viel zu schwer, die ganzen Regeln und die Grammatik. Mit dem Spiel wird alles einfacher, es ist ein neuer Weg die Sprache zu lernen.“, sagt Abdul. „Weil viele Leute und besonders Kinder Spiele mögen.“, erklärt Rama.
Unabhängig von Alter und Herkunft können die Spielenden in der deutschen Sprache eine gemeinsame Verständigungsebene finden.
„Wir werfen erstmal die Würfel und wenn du hier bist, steht hier eine Aufgabe. Die ist zum Beispiel: Nenne die Uhrzeit. Und wer die meisten Punkte hat, der hat gewonnen“, beschreibt Alexandra das Spiel.
„Ich habe eine Karte von Europa im Internet gefunden. Und dann habe ich Start und Ziel gemacht. Zwei drei Stunden und dann war es fertig.“, sagt Patryk.
Das Spiel heißt „Damticko“ – ein Akronym der Nachnamen aller Schülerinnen und Schüler. Man muss dabei malen, vorzeigen und erklären – es ist sehr kommunikativ.
Die Schülerinnen und Schüler haben Anleitungen in allen Sprachen geschrieben, die sie beherrschen. „Das Spiel hat mich ein bisschen verändert, weil zuerst war ich sehr schüchtern.“, erzählt Rama.
„Sie merken, dass sie schon sehr viel können, vor allen Dingen, also dass sie merken, okay ich bin jetzt nicht jemand der nach Deutschland gekommen ist und die duetsche Sprache nicht kann, sondern ich stehe jetzt hier und bringe schon jemand anderem Deutsch bei. Ich glaube das macht auch sehr stolz.“, kommentiert Diana Tress.
„Diese Dinge kann man Licht haben“ „Taschenlampe“ ist die Antwort.
„Und wir glauben, dass dieses Spiel sehr erfolgreich sein wird.“, sagt Rama.
Die Schülerinnnen und Schüler überlegen jetzt, wie sie ihr Spiel weiterentwickeln und verbreiten können. Abdul würde am liebsten eine Computerfassung erstellen: „Wir könnten in dem Spiel noch weitere Level einfügen, sodass es mit der Zeit immer schwerer wird.“, erläutert Abdul.
„Also ich würde das Spiel natürlich sehr gerne ausbauen. Das Niveau natürlich steigern. Umso mehr Aufgaben es gibt, umso mehr lernt es sich ja auch.“, sagt die Lehrerin und Rama ergänzt: „Und ich mag lernen. Ich will eine Schriftstellerin werden.“ Die Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Das Goethe-Gymnasium. Für eine Welt für alle!“
Kategorie 4, Sonderpreis: Carl-Orff-Gymnasium, Unterschleißheim
Kategorie 4, Sonderpreis: Carl-Orff-Gymnasium, Unterschleißheim
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Kategorie 4, Sonderpreis: Carl-Orff-Gymnasium, Unterschleißheim
Die Theater AG des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim hat in ihrer Schulpartnerschaft mit der Eersterivier Secondary School in Südafrika das Stück „Uncut“ entwickelt. Ausgangspunkt waren biografische Recherchen beider Seiten zum Thema Frisuren, Kleidung und Schönheitsideale, die stark die Identität besonders von Frauen und Mädchen bestimmen.
„2010 haben wir das erste Mal uns mit dem Theater mit Südafrika beschäftigt und haben dann über verschiedene Wege Kontakt zu dieser Schule in Südafrika gehabt und haben dann gesagt, wir wollen mal zusammen, gemeinsam ein Projekt entstehen lassen.“, erzählt Stefanie Höcherl.
Im Juli letzten Jahres kamen acht südafrikanische Schülerinnen mit ihrer Lehrerin Jill Markram nach Unterschleißheim. Gemeinsam mit den deutschen Schülerinnen und Schülern probten sie zehn Tage in einem Jugendbegegnungshaus.
„Die waren alle so offen. Also die Mädels sind offen auf uns zugekommen und haben einen dann auch sofort umarmt. Und erstmal so ein bisschen: Wow, ihr kennt uns doch gar nicht, aber die Berührungsängste waren dadurch am Anfang viel weniger.“, beschreibt Viktoria die erste Begegnung.
„Wir sind befreundet, wir haben eine Beziehung. Nicht die Show alleine zählt, sondern der Prozess.“, sagt Chanté.
„Was ich noch gelernt habe ist zum Beispiel viel über Respekt. Eben weil das ganz andere Menschen sind. Eigentlich auch Jugendliche, aber trotzdem: Sie kommen aus ganz anderen Verhältnissen. Aber es hat sich so angefühlt als wären es schon langjährige Freunde von uns. Als würden wir uns mit denen auf einer Augenhöhe unterhalten.“, erzählt Jonathan von seinen Erlebnissen.
Die Südafrikanerinnen hatten aus den Lebensgeschichten ihrer Mütter und Großmütter sehr tiefgehende Szenen zu Missbrauch und häuslicher Gewalt, Sklaverei und Völkermord entworfen.
„Es ist so, dass das Thema tatsächlich von Südafrika uns geschenkt wurde. So dass wir gesagt haben, das ist ein tolles Thema, indem es ja sehr stark um diese Situation der Frau in Südafrika geht und dann wir immer so kleine Highlights dazu gegeben haben. Wie ist es denn hier und haben wir vergleichbare Situationen auch bei uns?.“, sagt Stefanie Höcherl.
„Bei uns hat jetzt Kleidung nicht so die wichtige Rolle gespielt, aber dafür eben Frisuren. Und dann hatten wir eine ganz nette Geschichte über einen Mädchenzopf, oder auch ne Geschichte über eine Frau die irgendwann beschlossen hat, sie möchte ein Mann sein. Und das hat auch eben sehr viel mit den Haaren zu tun.“, erklärt Viktoria.
Daher stammt auch der Titel des Stückes: „Uncut“ – Ungeschnitten. Fragen nach der Selbstinszenierung und Gruppenzugehörigkeit durch Haarschnitte oder Kleidung betreffen Jugendliche in Südafrika und Deutschland gleichermaßen.
„Wir haben beide voneinander gelernt: Wir von den Deutschen und die Deutschen von uns“, sagt Chanté.
Der Austausch ging sehr viel tiefer und wurde weit emotionaler als ein normaler Sprachaustausch. Die südafrikanische Lehrerin Jill Markram leitete die Proben. „Und das Proben war eben dadurch, dass wir eine ausgebildete Theaterlehrerin hatten, eine ganz neue Erfahrung. Und das war halt diszipliniert, motiviert, so positiv. Das hatte ich nie.“, erzählt Jonathan. „Die Art wie sie dabei waren, dass sie so akkurat dabei waren. Dass man aus jedem so viel herausholt wie möglich und mit dem ganzen Körper dabei ist.“
„Ich dachte immer ich bin nicht gut genug. Nach diesem Austausch weiß ich, ich kann es schaffen.“, sagt Nekita.
Der Theateraustausch soll weitergehen: Stefanie Höcherl plant schon das nächste gemeinsame Projekt – dieses Mal in Südafrika: „Wir haben die Idee, dass wir mit dem Thema Flüchtlingssituationen hier und Flüchtlingssituationen in Südafrika, die es ja dort auch gibt, und auch sehr starke Fremdenfeindlichkeit – das wir mit diesen Themen uns eher beschäftigen.“, spricht die Lehrerin über das zukünftige Projekt. Die Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Das Carl-Orff-Gymnasium. Für eine Welt für alle!“.