Einführung in Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Zu Beginn des Videos sieht man einem Mann, Mirko Drotschmann, der die Abkürzung BNE erklärt:
„Los geht’s mit BNE. Das ist die Abkürzung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sie ist sehr wichtig, denn: In der Agenda 2030 wurden 17 Nachhaltigkeitsziele von den Vereinten Nationen beschlossen, die auch auf nationaler und kommunaler Ebene umgesetzt werden sollen. Diese 17 Ziele sind im Hintergrund zu sehen. Wer noch mal nachlesen möchte: Auf der Website 17ziele.de werden sie genauer erläutert. Wenn man sich diese Ziele anguckt, dann bekommt man schon mal eine erste Idee, was „Nachhaltigkeit“ eigentlich meint.
Das Video wechselt zu einer Frau, Anna Drotschmann, die den Begriff „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und seinen Ursprung weiter erläutert:
„Den Begriff Nachhaltigkeit gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert. Dort tauchte er das erste Mal in der Forstwirtschaft auf. Der Grund: Immer mehr Holzbedarf, also auch mehr Waldvernichtung. Das war der Beginn der nachhaltigen forstlichen Nutzung. Das Ziel war damals, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen, als nachwachsen. Die Regenerationsfähigkeit des Waldes sollte erhalten bleiben.“
Das Video wechselt zurück zu Mirko Drotschmann. Er führt die heutige Verwendung von BNE und die dabei entstehenden Konflikte auf:
„Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde dann in den 1990er Jahren von den Vereinten Nationen weiter ausgeführt. Das Ziel sollte sein, dass die Bedürfnisse der jetzigen Generationen beachtet werden, die Bedürfnisse der künftigen Generationen aber auch nicht aus den Augen verloren werden. Dabei entstehen immer Konflikte zwischen wirtschaftlichen, sozialen, politischen und ökologischen Zielen. Das zeigt das sogenannte Nachhaltigkeitsviereck. Ein Beispiel für einen solchen Zielkonflikt könnte sein, zu entscheiden, ob Urwald für landwirtschaftliche Nutzung abgeholzt werden soll. Auf der einen Seite ist die Rodung schlecht für die Schonung natürlicher Ressourcen. Auf der anderen Seite hilft die landwirtschaftliche Nutzung dem Ziel, Hunger und Armut abzubauen. Dann geht es im Einzelfall immer darum, die Interessen abzuwägen und zu entscheiden.“
Anna Drotschmann erklärt die Handlungsebenen von BNE:
„Unsere moderne Welt ist hochkomplex. Das sieht man schon daran, dass es verschiedene Handlungsebenen gibt: individuelle, lokale und globale. Die Ebenen kann man am Beispiel des Klimawandels erklären. Es gibt die Mikroebene, also die individuelle Ebene. Hier tauchen Fragen auf wie: Werde ich mit dem Auto zur Schule gefahren oder nehme ich mein Fahrrad? Auf der Meso- und Makroebene geht es dann um politische Beschlüsse und Vorgaben auf regionaler, nationaler, internationaler und globaler Ebene, wie zum Beispiel das Pariser Klimaabkommen. Aber auch zivilgesellschaftliches Engagement und Jugendbeteiligung spielen hier eine Rolle. Wie sowas aussehen kann, kann man auf den FridaysforFuture-Demonstrationen sehen.“
Das Video wechselt erneut zu Mirko Drotschmann, der das Ziel von BNE beschreibt:
„Das Ziel von Bildung für Nachhaltige Entwicklung besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler lernen, wie man das eigene Leben zukunftsfähig gestaltet, wie man in der Gesellschaft – auch global – mitwirken kann. Dabei sollen sie die Möglichkeit erwerben, Problemlagen selbstständig zu analysieren und zu bewerten. Besonders wichtig ist, dass sie dabei auch selber aktiv und gestaltend im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung werden können. Man kann sagen, dass die Bildung dann erfolgreich war, wenn Schülerinnen und Schüler sagen, dass sie sich als einen wichtigen Teil einer lokalen, nationalen und globalen Lebensgemeinschaft sehen und wenn sie sich in demokratische Gestaltungsprozesse einbringen. Das soll BNE erreichen. BNE verbindet dafür Umweltbildung, Globales Lernen, Interkulturelle Bildung und weitere Bildungsansätze.“
Anna Drotschmann erklärt, wo die Umsetzung von BNE in der Schule nachgelesen werden kann:
„Und wie kann man Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der Schule umsetzen? Das kann man in dem von der Kultusministerkonferenz verabschiedeten Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung nachlesen. Ziel ist ganz allgemein: BNE soll in der Schule verankert werden – nicht nur in den Unterrichtsfächern, sondern bei allen schulischen Aktivitäten. Bei BNE soll es übrigens nicht darum gehen, noch ein weiteres Schulfach einzuführen.“
Mirko Drotschmann schließt das Video ab mit einer Erläuterung der Kernkompetenzen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung:
„Und was genau sollen Schülerinnen und Schüler lernen? Der Orientierungsrahmen nennt elf Kernkompetenzen, die in drei Kompetenzbereiche zusammengefasst sind: Erkennen – Bewerten – Handeln. Diese Kompetenzen sind Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schülern helfen, komplexe Herausforderungen zu analysieren, sich für zukunftsfähige Lösungen einzusetzen und sowohl die Gesellschaft als auch ihr eigenes Handeln nachhaltig zu gestalten. Diese Kompetenzen lernen die Schülerinnen und Schüler durch Inhalte. Auch die sind festgelegt. 21 offene Themenbereiche gibt es im Orientierungsrahmen.“