Gewinnerbeiträge Kategorie 3
Die drei Gewinner im Überblick
Die 3 Gewinnerschulen in Kategorie 3
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Die Schüler der Jenaplan-Schule in Jena haben für den Schulwettbewerb des Bundespräsidenten eine Dokumentation der Austauschreisen mit Nicaragua und dem damit verbundenen Perspektivwechsel eingereicht. Als Ergebnis der Reisen wurde 2010 eine Schülerfirma gegründet. „Unsere Schülerfirma zeichnet aus, dass wir möglichst viele fair gehandelte Produkte verkaufen, dass die Schüler bei uns alle freiwillig in verschiedenen Bereichen mitarbeiten und dass wir diese Partnerschaft mit Nicaragua und jetzt neuerdings auch mit Spanien führen und dort auch ein kultureller Austausch passiert“, sagt der Leiter der SchülerFAIRma Max, 17 Jahre.
Die Schülerfirma besteht aus rund 40 Schülern der 4. bis 13. Klasse. Ihre Aufgabe ist es, den Schulaustausch zu organisieren und Spendengelder zu erwirtschaften. „Einerseits kommen regelmäßige Einnahmen aus dem Schüler-Café. Und dann haben wir auch immer kleine Basare und verkaufen Sachen, Essen oder Ähnliches. Und dann findet sich ein Teil auch noch über Wettbewerbe oder Spenden“, erklärt der Leiter der SchülerFAIRma Ole, 17 Jahre, zu den Einnahmen der Schülerfirma. Mit ihrem Engagement und Einfühlungsvermögen leisten die Mitarbeiter der Schülerfirma ihren Beitrag zum interkulturellen Austausch. „Ich denke, die Schüler lernen globales Handeln ganz natürlich einzubinden. Sie lernen über diese Art im Kleinen Verantwortung für sich und für ihre Welt zu übernehmen“, sagt die Lehrerin für Kunst, Deutsch und Ethik Andrea Schreiber. Alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam: „Alle für EINE WELT für alle!“
Die Brasilien AG der Freien Waldorfschule Sorsum in Wennigsen hat aus der Fragestellung „Was siehst du, was ich nicht sehe?“ das Brettspiel „Begegnung in der Einen Welt“ entwickelt. Grundlage des Spiels sind die Erfahrungen aus dem Austausch mit der brasilianischen Partnerschule. „Wir wollten mit unserem Brettspiel den Perspektivwechsel schaffen“, erzählt der Schüler Leonard, 15 Jahre. Durch Würfeln gehen die Spieler von ihrem Heimatland ausgehend der Einen Welt in der Mitte des Spielbretts entgegen. Auf dem Weg dorthin wechseln die Spieler mithilfe von Ereigniskarten die Perspektive. „Zum Beispiel ist dann da eine Ereigniskarte, wo ein Deutscher in einem Billigmarkt einkauft und dann muss der Brasilianer Schritte zurückgehen und der Brasilianer versteht ja den Deutschen, dass der da einkauft, weil es ist günstig. Aber für ihn ist es blöd, weil er wird dadurch schlecht bezahlt“, erklärt der Schüler.
„Dass die Schüler sich so was überlegen, fand ich schon enorm“, sagt Sportlehrer Julian Wolff. Das Besondere an dem Spiel ist, dass es am Ende keinen Verlierer und keinen Gewinner gibt. „Wir sind viele kleine Teile einer großen Welt und mit dem Spiel versuchen wir, diese kleinen Teile zusammenzusetzen, um eine große Welt zu schaffen“, fasst die Schülerin Leona, 16 Jahre, das Spielziel zusammen. Die Schülerinnen und Schüler sagen gemeinsam: „Alle für EINE WELT für alle!“
Die Klasse 7c der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop hat während des Projekts „One day in one world“ einen Bildband mit Fotos und Texten über sich und ihre Partnerschüler in Mali erstellt. „In unserem Projekt geht es um den Austausch zwischen uns und den Schülern dort in Mali. Und wir haben verglichen, wie sie dort leben und wie wir hier leben“, erklärt die Schülerin Karin, 13 Jahre. Das Herzstück des Projekts sind die Fotos, die die deutschen und malischen Schüler am Weltkindertag 2011 aufgenommen und anschließend ausgetauscht und verglichen haben. „Als Erstes haben wir eine Vorstellung von Mali gehabt, also haben wir ein Bild gemalt, wie wir uns Mali vorstellen. Als Zweites haben wir Hintergrundinformationen recherchiert. Als Drittes haben wir halt dann die Fotos unserer Familie und uns, wie wir den Tag beschrieben haben. Das haben die aus Mali auch gemacht“, erzählt ein Schüler über die Entstehung des Bildbandes.
Vor allem haben die Schüler über das Projekt „One day in one world“ ihre Sicht auf Mali hinterfragt. „Die Reaktion von den Schülern war, ja, erstaunt. Auf den Bildern waren auch Schüler abgebildet, die einen Plasmabildschirm hatten, die eine Computerspielkonsole hatten, die in modernen Häusern wohnten, im Supermarkt waren. Und das war erst mal für die Schüler überraschend, auch für mich selber“, berichtet die Lehrerin für Chemie und Gesellschaftslehre Claudia Rohde. „Es ist rausgekommen, dass es eigentlich ganz anders ist, als wir uns das vorher gedacht haben“, stellt die Schülerin Karin fest. Die Klasse gemeinsam: „Alle für EINE WELT für alle!“
1. Platz in Kategorie 3: Willy-Brandt-Gesamtschule, Bottrop (Nordrhein-Westfalen)
1. Platz in Kategorie 3: Willy-Brandt-Gesamtschule, Bottrop (Nordrhein-Westfalen)
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Die Klasse 7c der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop hat während des Projektes „One Day in One World“ einen Bildband erstellt, der an Hand von Fotos und Texten der Schülerinnen und Schülern sowie ihrer Partnerschülerinnen und -schüler in Mali einen Tag aus deren Leben zeigt. Begleitet wurde das Projekt von einer Ausstellung. Das Besondere an diesem Projekt war der Kontakt zwischen den Partnerschülerinnen und -schülern, wodurch die Lebenswelten der anderen Kinder direkt erfahrbar wurden und sie sich aktiv Wissen aneignen konnten. Dabei stand der Vergleich der Leben von deutschen und malischen Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt. Die am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler dokumentierten individuell den 20.11.2011, den Weltkindertag, mit Fotos und Texten und tauschten ihre Ergebnisse mit denen der malischen Schülerinnen und Schülern aus.
Das Herzstück des Bildbandes sind die Fotos, die dokumentieren, wie die jeweilige Schülerschaft den Tag verbrachte. Auch die deutschen Schülerinnen und Schüler untereinander haben sich im Zuge des Projektes besser kennengelernt. So sind verschiedene kulturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Schülerinnen und Schülern deutlich geworden.
In der ersten Projektphase hielten die deutschen Schülerinnen und Schüler ihre Vorstellungen des fremden Landes zeichnerisch fest. Nachdem Hintergrundinformationen recherchiert und aufbereitet wurden, begann die Arbeit an den Fotos. Während dieses Prozesses änderte die deutsche Schülerschaft ihre ursprünglichen Vorstellungen von Mali, wie auch Lehrerin Claudia Rohde bestätigt. Die Gemeinsamkeiten wurden dabei als fast mehr beeindruckend als die Unterschiede empfunden.
Der Weltkindertag 2011 war für die Siebtklässler ihr ganz persönlicher Tag in der Einen Welt.
2. Platz in Kategorie 3: Freie Waldorfschule Sorsum, Wennigsen (Niedersachsen)
2. Platz in Kategorie 3: Freie Waldorfschule Sorsum e. V., Wennigsen (Niedersachsen)
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Die Brasilien AG der Freien Waldorfschule Sorsum in Wennigsen hat aus der Fragestellung „Was siehst Du was ich nicht sehe?“ das Brettspiel „Begegnungen in der Einen Welt“ entwickelt.
Zum Ziel haben sich die Schülerinnen und Schüler die Visualisierung der Einen Welt gesetzt, die über nationale Grenzen hinaus das Gefühl einer globalen Gemeinschaft vermittelt. Grundlage des Spiels sind die Erfahrungen aus dem Austausch mit der brasilianischen Partnerschule. Während eines vierwöchigen Aufenthalts in Brasilien lernten die deutschen Schülerinnen und Schüler die Kultur kennen.
Mit dem Brettspiel wollten die Schülerinnen und Schüler den Perspektivenwechsel erreichen, indem es Deutschen ermöglicht wird, sich in die Lage von Basilianern zu versetzen und umgekehrt.
Dabei nähern sich die Spieler durch Würfeln spiralförmig der Einen Welt in der Mitte des Spielfeldes. Auf diesem Weg ziehen die Spieler Ereigniskarten, die einen Einfluss auf ihre Mitspieler haben. So lassen sich zum Beispiel ökonomische Beziehungen zwischen Deutschen und Brasilianern verdeutlichen.
Die hierbei erbrachte Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler beeindruckte auch deren Lehrer nachhaltig. Das Besondere am Spiel ist, dass hier keine der beiden Nationen gewinnt oder verliert, da kein Konkurrenzdenken entstehen soll, das eine Bewertung der Länder zur Folge hätte.
Das Bewusstsein, dass unsere Welt aus unterschiedlichen Perspektiven besteht, die gemeinsam die Eine Welt zum Ziel haben, wird in diesem Brettspiel ausgedrückt.
So kann ein kleines Brettspiel das große Ziel der Einen Welt versinnbildlichen.
3. Platz in Kategorie 3: Jenaplan-Schule, Jena (Thüringen)
3. Platz in Kategorie 3: Staatliche Jenaplan-Schule, Jena (Thüringen)
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Die Schülerinnen und Schüler der Jenaplan-Schule in Jena haben für den Schulwettbewerb des Bundespräsidenten eine Dokumentation der Austauschreisen nach Nicaragua und dem damit verbundenen Perspektivenwechsel eingereicht. Als Ergebnis der Reisen wurde 2010 eine Schülerfirma gegründet, die vorwiegend fair gehandelte Produkte verkauft. Alle Schülerinnen und Schüler können sich ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechend bei der Schülerfirma beteiligen. Hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler ökologische und soziale Verantwortung übernehmen, indem sie den kulturellen Austausch erleben. Eben dieser Austausch hatte die Schülerinnen und Schüler inspiriert, mit einer Schülerfirma selbst aktiv zu werden. Diese ermöglicht es, den Schüleraustausch und die Erwirtschaftung von Spendengeldern besser organisieren zu können.
Lehrerin Andrea Schreiber beschreibt, dass der Perspektivenwechsel durch den direkten Kontakt der Schülerinnen und Schüler vor Ort zu Stande kam, sowie den Gegenbesuch der nicaraguanischen Schülerinnen und Schüler. Mit dem erwirtschafteten Geld, das den Partnerschülerinnen und -schülern gespendet wird, realisieren diese individuell relevante Projekte, wodurch ein gleichseitiges Verantwortungsgefühl entsteht.
Im selbstverwalteten Schülercafé ist der Gedanke des fairen Handels und globalen Denkens Programm. Auch dann, wenn die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schülerfirma Caterings oder Basare für schulinterne Veranstaltungen organisieren, auf denen neben Lebensmitteln auch selbstgenähte Taschen und andere selbstgefertigte Produkte verkauft werden.