Gewinnerbeiträge Kategorie 4
Die drei Gewinner im Überblick
Die 3 Gewinnerschulen in Kategorie 4
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In einer Projektwoche trafen 25 Schülerinnen und Schüler des Regionalen Berufsbildungszentrums Wirtschaft in Kiel auf 18 Flüchtlinge aus Afghanistan, der Türkei, dem Jemen und dem Iran. Gemeinsam erarbeiteten sie im Rahmen des multimedialen Projektes „Kein Ort. Nirgends?“ ein Theaterstück, einen Dokumentarfilm und eine Ausstellung. Durch die Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit den Flüchtlingen und den stattfindenden Austausch, wurde der Perspektivenwechsel erreicht, erklärt Lehrerin Raika Wiethe. Vor allem während der Interviews erhielten die Schülerinnen und Schüler tiefe und bewegende Einblicke in die Lebenssituationen der Flüchtlinge. Der entstandene Dokumentarfilm wird auch an anderen Kieler Schulen gezeigt, um den Perspektivenwechsel nach außen zu tragen. Ziel dessen ist es, auch bei anderen Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu schaffen, dass jeder Flüchtling ein Mensch „wie Du und ich“ ist, der eine individuelle Geschichte zu erzählen hat.
Das Gymnasium Paulinum in Münster hat als Wettbewerbsbeitrag die Theatermusikcollage „Third Class Titanic“ eingereicht. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern von zwei Hauptschulen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der humanitären Katastrophe und der Situation der Flüchtlinge auf Lampedusa auseinander. Das Stück basiert auf dem Text „Das Dilemma des Commandante“ von Dimitri Ladischensky, anhand dessen sich die rund 80 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 20 mit dem Thema auseinandersetzten und so den Perspektivenwechsel vollzogen. In verschiedenen Szenen werden sowohl spielerisch als auch musikalisch Episoden aus dem Leben von Flüchtlingen umgesetzt.
Die Klasse 13 der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule Ingolstadt vergleicht in ihrem Brettspiel „Endstation Sehnsucht“ die Perspektive eines Somaliers auf der Flucht mit der eines deutschen Urlaubers auf dem Weg nach Kenia. Dabei sind die Gewinnchancen der realen Situation auf der Welt angepasst: Die des Touristen sind deutlich höher, als die des Kenianers. Zur Entstehung des Spiels setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der politischen und wirtschaftlichen Situation Somalias auseinander. Der Spieler des somalischen Charakters wird während des Spielverlaufs immer wieder mit Situationen konfrontiert, die Gefühle wie Frust, Machtlosigkeit, Verzweiflung und auch Wut hervorrufen. Dem Spieler des deutschen Touristen hingegen gelingt es recht leicht, sein Ziel zu erreichen. Die Darstellung dieses Ungleichgewichts regte die Schülerinnen und Schüler intensiv zum Nachdenken an.
1. Platz in Kategorie 4: Gymnasium Paulinum, Münster (Nordrhein-Westfalen)
1. Platz in Kategorie 4: Gymnasium Paulinum, Münster (Nordrhein-Westfalen)
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Das Gymnasium Paulinum in Münster hat als Wettbewerbsbeitrag die Theatermusikcollage „Third Class Titanic“ eingereicht. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern von zwei Hauptschulen und dem Theater Cactus, setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der humanitären Katastrophe und der Situation der Flüchtlinge auf Lampedusa auseinander. Das Stück basiert auf dem Text „Das Dilemma des Commandante“ von dem Journalisten Dimitri Ladischensky. Dabei ging es um die Darstellung der aktuellen Problematik der Flüchtlinge auf Lampedusa. Die 12 bis 20 Jahre alten Schülerinnen und Schüler erlebten den Perspektivenwechsel auf zwei Ebenen: Zum einen in Hinblick auf das Schicksal somalischer Flüchtlinge, zum anderen wechselseitig bezüglich der unterschiedlichen beteiligten Schulformen. Der gegenseitige Respekt der Schülerinnen und Schüler für einander schaffte nicht nur neue Freundschaften, sondern auch ein beeindruckendes Theaterstück. In diesem werden die unterschiedlichen Blickwinkel der involvierten Akteure auf Lampedusa dargestellt, zum Beispiel die der Küstenwache, der italienischen Inselbewohner, internationaler Touristen und natürlich die der Flüchtlinge. Neben der schauspielerischen Inszenierung hatte der Chor eine bedeutende Funktion. Durch die musische Inszenierung entwickelten die Schülerinnen und Schüler Weitblick und Bewusstsein für die eigene, privilegierte Lage und die daraus resultierende Verantwortung.
2. Platz in Kategorie 4: Regionale Berufsbildungszentrums Wirtschaft, Kiel (Schleswig-Holstein)
2. Platz in Kategorie 4: Regionales Berufsbildungszentrum Wirtschaft Kiel (Schleswig-Holstein)
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In einer Projektwoche trafen 25 Schülerinnen und Schüler des Regionalen Berufsbildungszentrums Wirtschaft in Kiel auf 18 Flüchtlinge aus Afghanistan, der Türkei, dem Jemen und dem Iran. Gemeinsam erarbeiteten sie im Rahmen des multimedialen Projektes „Kein Ort. Nirgends?“ ein Theaterstück, einen Dokumentarfilm und eine Ausstellung. Durch die Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit den Flüchtlingen und dem stattfindenden Austausch, wurde der Perspektivenwechsel erreicht, erklärt Lehrerin Raika Wiethe. Gemeinsam mit Filmemachern, Theaterschaffenden, Lehrkräften und der zentralen Bildungs- und Beratungsstelle in Kiel haben die Schülerinnen und Schüler die drei Komponenten des Projekts erarbeitet. Die anfänglichen Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler wurden durch den persönlichen Kontakt zu den jungen Flüchtlingen erweitert und ergänzt. Vor allem während der Interviews erhielten die Schülerinnen und Schüler tiefe und bewegende Einblicke in die Lebenssituationen der Flüchtlinge. Um ihre Erkenntnisse mit einem möglichst großen Publikum zu teilen, zeigten die Jugendlichen den entstandenen Dokumentarfilm auch an anderen Kieler Schulen, um deren Schülerschaft zum Handeln zu bewegen. Denn nur so wird Integration erlebbar.
3. Platz in Kategorie 4: Staatliche Fach- und Berufsoberschule, Ingolstadt (Bayern)
3. Platz in Kategorie 4: Staatliche Fach- und Berufsschule Ingolstadt (Bayern)
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Die Klasse 13 der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule Ingolstadt vergleicht in ihrem Brettspiel „Endstation Sehnsucht“ die Perspektive eines Somaliers auf der Flucht mit der eines deutschen Urlaubers auf dem Weg nach Afrika. Dabei steht der deutsche Tourist bei der Planung und Durchführung seiner Reise vor unerheblichen Problemen, im Gegensatz zu dem somalischen Flüchtling, der bei seinem Versuch, nach Deutschland zu gelangen, sein Leben riskiert. Hierbei versucht das Spiel, die jeweiligen Lebensrealitäten abzubilden. Die während des Würfelspiels zu beantwortenden Fragen und möglichen Ereignisse können die sinnbildliche Reise beschleunigen oder aber behindern. Zur Entstehung des Spiels setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der politischen und wirtschaftlichen Situation Somalias auseinander. Die bewusst unfair angelegte Spielfigur des somalischen Flüchtlings wird während des Spielverlaufs immer wieder mit Situationen konfrontiert, die Gefühle wie Frust, Machtlosigkeit, Verzweiflung und auch Wut hervorrufen, vor allem, weil schnell klar wird, dass Gewinnen beinahe unmöglich ist.