Gewinnerbeiträge Kategorie 3
Die drei Gewinner im Überblick
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Elf Schülerinnen und Schüler des Ganztagsangebots „Tanz und Theater“ der Förderschule am Plessower See brachten ihre Schulerfahrungen in den Zusammenhang mit globalen Bildungschancen. In einem ersten Schritt verarbeiteten die Schülerinnen und Schüler ihre Lernschwierigkeiten und problematischen Erfahrungen an Regelschulen in einem Musikvideo und gefilmten Interviews.
Kathleen Raphael: „Wir haben direkt im Herzen der Schüler begonnen - was sind meine Erfahrungen in der Schule - und sind dann weitergegangen zum „Was ist Recht auf Bildung weltweit“.“
Anfangs konnten sich die Schülerinnen und Schüler auch an der Förderschule nicht fürs Lernen begeistern. Indem sie aber in ihrem Projekt „Kluge Köpfe für eine nachhaltige Zukunft“ ihre Situation mit der Bildungssituation anderer Ländern verglichen, erlebten sie einen Perspektivwechsel und fanden ein neues Selbstwertgefühl in Bezug auf Schule.
Kristin: „Früher war mir nicht klar, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen können und verändert hat sich, dass ich gemerkt habe, dass ich es richtig gut habe, weil ich kann zur Schule gehen und ich möchte auch zur Schule gehen.“
Die Lehrerin fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
In Zusammenhang mit dem Unglück in einer Textilfabrik in Bangladesch entwickelte die Projektgruppe „Auf dem Weg zur Mitte“ des St. Gotthard-Gymnasiums in Niederalteich ihren Wettbewerbsbeitrag. Durch Recherche, den direkten Austausch mit dem Vertreter einer Nichtregierungsorganisation aus Bangladesch und dem Nähen eigener Produkte versetzten sich die neun Jugendlichen in die Perspektive billiger Arbeitskräfte.
Devrim: „Wir haben uns Arbeitssituationen angeschaut, haben uns angeschaut, was ist faire Mode, wie wird faire Mode produziert. Dann haben wir uns auch damit beschäftigt, was können wir dazu beitragen, dass es den Menschen in Bangladesch besser geht.“
Alfred Hüttinger: „Dann haben wir uns überlegt, gibt es denn fair gehandelte Mode in unserer Region und wo sie denn einkaufen können, falls sie denn ökologische Mode kaufen wollen.“
Das Herzstück des Projekts „Nähen für Leben“ bildet deshalb ein professioneller Flyer. Als eine Art Einkaufsführer – mit den Adressen ortsansässiger Firmen und Erklärungen der verschiedenen Fair Trade-Label – unterstützt er Konsumenten beim Kauf fairer Textilien.
Durch das Projekt haben die Jugendlichen globale Zusammenhänge erkannt und lokale Handlungsmöglichkeiten gefunden, um eine fairere Welt für alle zu schaffen.
Der Lehrer fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
Das Thema Flüchtlinge ging der 10. Klasse des Johannes Rau Gymnasiums in Wuppertal – auch wegen des Migrationshintergrunds von Klassenkameraden – so unter die Haut, dass ein ganzes Projekt daraus wurde. Es heißt: „Wir sind dann mal weg ... und stehen vor eurer Tür." - Die Koffer der Flüchtenden. Jeder dieser aufwändig gestalteten Koffer steht symbolisch für einen Aspekt der Flüchtlingsthematik.
Jennifer: „Zum Beispiel gibt es einen Koffer, der symbolisiert die Träume der Flüchtlinge, manche beziehen sich auch auf die Kultur. Es gibt auch Koffer, die zeigen die Zeit bis die Flüchtlinge Asyl bekommen.“
Gerhard Heimann: „Und wenn man dann einen Koffer aufmacht und was liest über einen Flüchtenden, dass man dann selbst die Perspektive hat, man wäre einer davon.“
Anna: „Zum einen soll das symbolisieren, wie viele Flüchtlinge es sind und zum anderen dass sie auch vor dieser Tür stehen und warten und es kommen nur so wenige durch.“
Mit Hilfe der Koffer zeigt sich auf sehr einfühlsame Weise, welche Geschichten, Religionen, Traditionen oder kulturelle Hintergründe Flüchtlinge mit zu uns bringen und wie sie auch uns dadurch bereichern.
Der Lehrer fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
1. Platz in Kategorie 3: Schule am Plessower See, Werder (Brandenburg)
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Das Ganztagsangebot „Tanz und Theater“ der Schule am Plessower See hat sich damit auseinandergesetzt, dass das Recht auf Bildung eine große Chance ist. Viele der Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten fanden sich im Alltag der Regelschulen nicht zurecht. Anfangs konnten sie sich auch an der Förderschule nicht fürs Lernen begeistern. Indem sie in ihrem Projekt „Kluge Köpfe für eine nachhaltige Zukunft“ ihre Situation im Zusammenhang mit globalen Bildungschancen betrachteten, fanden sie ein neues Selbstwertgefühl in Bezug auf Schule.
Das Kernstück des Projekts bilden gefilmte Interviews, in den die Jugendlichen nicht nur ihre früheren, meist negativen Schulerlebnisse verarbeiteten. Sie verglichen auch ihre Situation mit der von Jugendlichen in anderen Teilen unserer Welt und stießen darauf, dass nicht alle das gleiche Recht auf Bildung haben.
Durch die Erkenntnis, dass Jugendliche anderswo keinen Zugang zur Bildung und so auch kaum Zukunftschancen haben, stellten die 11 jungen Menschen fest, dass Schule ein wahres Privileg ist. Das Hineinversetzen in diese Jugendlichen führte zu einem Perspektivwechsel, der zu einem Umdenken in Bezug auf Schule führte.
Die Lehrerin fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
2. Platz in Kategorie 3: Johannes Rau Gymnasiums, Wuppertal (Nordrhein-Westfalen)
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Im evangelischen Religionsunterricht tauchte ein Thema auf, das der 10. Klasse des Johannes Rau Gymnasiums in Wuppertal so unter die Haut ging, dass sie ein Kunstprojekt daraus machte. Der Migrationshintergrund von Klassenkameradinnen und Klassenkameraden machte dabei viel aus.
Beim gemeinsamen Überlegen, was Flüchtlinge miteinander verbindet, kamen die Schülerinnen und Schüler auf Tradition und Religion und das Thema Koffer.
Jeder dieser aufwändig gestalteten Koffer steht für einen bestimmten Aspekt der Flüchtlingsthematik und für das, was die Flüchtenden mit zu uns bringen. Wie ein Buch kann man die Koffer aufklappen und auf einer Seite Informationen zum jeweiligen Thema des Koffers lesen, während auf der anderen Seite Symbole dieses Themas präsentiert werden. Neben den Koffern wurde eine außergewöhnlich schmale Tür als weiteres Symbol für die Flucht bzw. die Ankunft der Flüchtenden in Europa gefunden.
Das Projekt verdeutlicht mit Hilfe der Koffer, welche Religionen, Traditionen, Geschichten oder kulturelle Hintergründe Flüchtlinge mitbringen und uns damit bereichern. Mit ihrem Projekt ist es den 20 Jugendlichen gelungen, die Flüchtlingsproblematik in Europa anschaulich darzustellen und selbst einen Wechsel der Perspektive zu vollziehen.
Der Lehrer fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
3. Platz in Kategorie 3: St. Gotthard-Gymnasium, Niederalteich (Bayern)
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Die Projektgruppe „Auf dem Weg zur Mitte“ des St. Gotthard-Gymnasiums in Niederalteich reichte den Wettbewerbsbeitrag mit dem Titel „Nähen für Leben“ ein.
Besonders emotional war bei dem Projekt der direkte Kontakt zum Vertreter einer Nichtregierungsorganisation in Bangladesch, mit der die Schule schon lange kooperiert.
Nach der Recherche und dem Austausch mit dem Vertreter der Nichtregierungsorganisation folgte dann der aktive Wechsel der Perspektive: Die neun Schülerinnen und Schüler begannen selbst zu nähen.
Das Herzstück des Projekts „Nähen für Leben“ bildet ein professioneller Flyer, der auf lokaler und globaler Ebene funktioniert. Mit detaillierten Informationen unterstützt er Konsumenten beim Kauf fairer Textilien von ortsansässigen, aber auch globalen Firmen.
Das gesamte Projekt hat bei den Jugendlichen ein Umdenken bewirkt. Sie haben aufgedeckt, dass es vor Ort einen Bedarf an fairen Produkten gibt und ihre Mitmenschen auf fairen Handel aufmerksam gemacht. So wurden globale Zusammenhänge erkannt und lokale Handlungsmöglichkeiten gefunden, um in Zukunft eine fairere Welt für alle zu schaffen.
Der Lehrer fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“