Gewinnerbeiträge Kategorie 4
Die drei Gewinner im Überblick
Die 3 Gewinnerschulen in Kategorie 4
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Die Klasse 12 der Beruflichen Oberschule Regensburg beschäftigte sich in „Wirtschaft und Ethik“ mit dem Thema Kinderarbeit. Als Informationsgrundlage dienten Referate sowie die UNICEF-Ausstellung „Kleine Hände, krummer Rücken“ und die Rede einer Sprecherin von Solwodi zu Menschenhandel und Kinderprostitution. Die 27 Jugendlichen beschlossen zu Handeln und schrieben einen lokalen Wettbewerb aus: Andere Schulen wurden dazu eingeladen, ein Label gegen Kinderarbeit zu entwerfen.
Matthias Schlüter: „Man hat gespürt, das Bewusstsein war da auf einmal für diese Ungerechtigkeit und diese Schüler, Schülerinnen haben irgendwie etwas dagegen machen wollen.“
Unter den vielen Entwürfen, die als Zertifikat für kinderarbeitsfreie Importwaren dienen könnten, wurde im Beisein der Presse ein Gewinner-Siegel gekürt. Dieses wurde als Vorschlag unter anderem an den Europapolitiker Daniel Caspary geschickt.
Nelly: „Ob jetzt dieses Label wirklich umgesetzt wird, das ist eben die Frage, aber, ich glaube, es ging in erster Linie auch mal darum, dass man für dieses Thema Aufmerksamkeit schafft und ich glaube, das ist uns gelungen.“
Die Lehrerin fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
Acht angehende Arzthelferinnen der Staatlichen Schule Gesundheitspflege W4 in Hamburg, die mittlerweile ihren Schulabschluss gemacht haben, reisten 2012 zu ihrer Partnerschule der gleichen Fachrichtung in Mosambik. Um interkulturelles Lernen und Gesundheitspflege unter einen Hut zu bringen, entstand die Idee sich in Theaterszenen mit HIV auseinanderzusetzen. Das Erleben von Gemeinschaft und die Begegnung auf Augenhöhe beim Theaterspielen sowie die gemeinsame Arbeit im Gesundheitszentrum veränderte vor allem bei den deutschen Auszubildenden das Bewusstsein in Bezug auf Aids.
Miriam: „(…) als die erzählt hatten, dass jeder mindestens ein Familienmitglied oder Freunde haben, die da dran erkrankt sind oder auch selbst schon mal Angst hatten, erkrankt zu sein. Da sitzt man schon so und denkt, das ist der Hammer, wie fern das eigentlich für uns ist.“
Nina Zümendorf: „Das hat sie insofern verändert, dass sie dadurch besser verstehen können, wie es zu bestimmten Ausbreitungen von Erkrankungen kommen kann.“
Beide Kulturkreise brachten ihre spezifischen Erfahrungen und ihr Wissen in die Theaterszenen ein. Dies machte den Umgang mit HIV in den verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten deutlich und verhalf zu einem Perspektivwechsel auf beiden Seiten.
Die Lehrerin fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Schülerin antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
An der Freien Waldorfschule Sorsum in Wennigsen hat die Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen über Gesellschaftsspiele schon fast so etwas wie Tradition. Inspiriert durch ihre Partnerschaft mit Brasilien hat die AG „Brasil09“ dieses Mal das Spiel „Gute Karten – schlechte Karten – das globale Chancenquartett“ entwickelt.
Leona: „Als wir das Spiel entwickelt haben, mussten wir merken, dass die Chancen ziemlich ungerecht verteilt sind und das hat uns teilweise schon sehr traurig gemacht.“
Das gesellschaftskritische Quartett besteht aus 48 Karten mit meist fiktiven Personen verschiedener Nationalitäten, die in Kriterien wie zum Beispiel Einkommen, Gesundheitswesen, Religionsfreiheit, Bildung, Urbanisierung oder Infrastruktur verglichen werden. Durch den Vergleich dieser Kriterien entsteht eine kritische Reflektion von Privilegien. Nach dem normalen Spielverlauf können die Spielerinnen und Spieler durch das Festlegen einer faireren Chancenverteilung zumindest im Spiel eine gerechtere Welt für alle gestalten.
Leonard: „Eigentlich dürfte es keine Verlierer geben, eigentlich müsste es so sein, dass jeder mit den genau gleichen Voraussetzungen auf die Welt kommt und so ist es aber nicht und das wollten wir eben zeigen.“
Lehrer: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
1. Platz in Kategorie 4: Freie Waldorfschule Sorsum, Wennigsen (Niedersachsen)
1. Platz der Kategorie 4: Freien Waldorfschule Sorsum, Wennigsen (Niedersachsen)
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An der Freien Waldorfschule Sorsum in Wennigsen hat die Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen über Gesellschaftsspiele schon fast so etwas wie Tradition. Dieses Mal hat die seit 2009 bestehende AG „Brasil09“ ein einfaches wie bestechendes Spiel mit dem Titel „Gute Karten – schlechte Karten – das globale Chancenquartett“ entwickelt. Das gesellschaftskritische Spiel besteht aus 48 Karten mit meist fiktiven Personen verschiedener Nationalitäten, die in unterschiedlichen Kriterien wie zum Beispiel Hautfarbe, Einkommen oder Gesundheitswesen bewertet werden.
Durch den Vergleich der Bewertungskriterien entsteht eine kritische Reflektion gesellschaftlicher Privilegien. So können die Spielerinnen und Spieler anhand ihrer Karten nachvollziehen, welche guten oder schlechten Startchancen viele Menschen haben.
Die Inspiration für das „Chancenquartett“ und das Interesse an globalen Themen ist eng verbunden mit der brasilianischen Partnerschule.
Die Spielanleitung lädt dazu ein, sich nach dem ersten Durchspielen des Quartetts eine eigene, gerechtere Chancenverteilung der Bewertungskriterien auszudenken. Dadurch kann man die Welt mit jedem Spieldurchgang ein wenig fairer gestalten.
Der Lehrer fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Klasse antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
2. Platz in Kategorie 4: Staatliche Schule Gesundheitspflege W4, Hamburg (Hamburg)
2. Platz der Kategorie 4: Staatlichen Schule Gesundheitspflege W4, Hamburg (Hamburg)
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Seit 2011 besteht an der Staatlichen Schule Gesundheitspflege W4 in Hamburg eine Partnerschaft mit einer mosambikanischen Schule der gleichen Fachrichtung. 2012 reisten 8 angehende Arzthelferinnen von Hamburg nach Mosambik. Um interkulturelles Lernen und Gesundheitspflege unter einen Hut zu bringen, entstand die Idee sich mit dem globalen Problem HIV auseinanderzusetzen. Dies sollte aber nicht nur den fachlichen Austausch betreffen. Also wurde nach einer Möglichkeit gesucht, den Umgang mit Erkrankten auch emotional zu fassen.
Um Sprachbarrieren zu überwinden, haben die Schülerinnen gemeinsam ein Theaterstück entwickelt. Das Erleben von Gemeinschaft und die Begegnung auf Augenhöhe in den Theaterszenen sowie die gemeinsame Arbeit im Gesundheitszentrum veränderte vor allem bei den deutschen Auszubildenden das Bewusstsein in Bezug auf Aids.
Beide Kulturkreise brachten ihre spezifischen Erfahrungen und ihr Wissen in die gemeinsame Erarbeitung der Theaterszenen ein. Dies machte den Umgang mit HIV in den verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten deutlich und verhalf zu einem Perspektivwechsel auf beiden Seiten. Die gefilmten Theaterstücke werden im deutschen sowie im mosambikanischen Schulunterricht präsentiert. So können auch andere die unterschiedlichen Blickwinkel auf das Thema HIV und die Erfahrungen des Austauschs nachempfinden.
Die Lehrerin fragt: „Wo beginnt die Welt?“
Die Schülerin antwortet: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“
3. Platz in Kategorie 4: Berufliche Oberschule, Regensburg (Bayern)
3. Platz in der Kategorie 4: Berufliche Oberschule Regensburg (Bayern)
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Die Klasse 12 der Beruflichen Oberschule Regensburg beschäftigte sich in im Fach „Wirtschaft und Ethik“ in Referaten, Facharbeiten und Plakaten eingehend mit dem Thema Kinderarbeit.
Weitere Möglichkeiten zur Information und Identifikation bot die UNICEF-Ausstellung „Kleine Hände, krummer Rücken“ und die Rede einer Sprecherin von Solwodi zu Menschenhandel und Kinderprostitution. Nach so viel bewegendem Input entschlossen sich die 27 Jugendlichen, selbst aktiv zu werden – und das direkt vor ihrer Haustür. Sie schrieben einen Wettbewerb aus: Andere Schule wurden dazu eingeladen, ein Label gegen Kinderarbeit zu entwerfen.
Durch ihren Wettbewerb und die anschließende Preisverleihung haben die Schülerinnen und Schüler das globale Thema Kinderarbeit nicht nur an andere Schulen und in ihre Familien und Freundeskreise getragen. Auch die Öffentlichkeit wurde darauf aufmerksam gemacht. Neben Artikeln in der Presse wurde sogar ein Brief mit dem Gewinner-Label als Vorschlag für eine Art Gütesiegel unter anderem an den Europapolitiker Daniel Caspary geschickt.
Lehrerin: „Wo beginnt die Welt?“
Klasse: „Die Welt beginnt vor deiner Tür!“