Kategorie 5, Schulpreis & ENSA-Preis: Euregio Gesamtschule Rheine, Rheine
Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit in einer globalisierten Welt – dafür engagiert sich die Euregio Gesamtschule in Rheine seit 2009. Umgesetzt wird das Thema in vielzähligen Schulprojekten sowie im tagtäglichen Unterricht.
„In Gesellschaftswissenschaften im Lehrplan ist Baumwolle ein Thema. Mit der Einführung unserer Schulshirts ist das natürlich eine spannende Sache. Warum überhaupt Fair Trade T-Shirts? Warum nicht irgendwelche konventionellen T-Shirts? Ich merke schon, dass die Schüler gerade bei Themen, mit denen sie was anfangen können, also Schokolade, Kleidung sehr interessiert sind, zu gucken, wie entsteht das einfach und auch ein Bewusstsein dafür entwickeln.“, erzählt Dorothee Frenking, Sprecherin des Fairtrade-Schulteams.
2013 wurde die Euregio Gesamtschule als Fairtrade School ausgezeichnet. Die Schülerfirma verkauft in der Mittagspause fair gehandelte Produkte und das Fair Trade-Schulteam trifft sich halbjährlich, um neue Projekte zu initiieren, wie zum Beispiel den Besuch einer Kaffeebäuerin aus Peru.
„Wir hatten eine Frau bei uns und die hat uns auch ein bisschen von ihrer Arbeit erzählt. Wie viel Geld die verdient, seit dem das besser ist mit dem Mindestlohn. So verdient sie auch Geld, um ihren Lebensunterhalt selber zu finanzieren.“, sagt eine Schülerin.
„Wie können wir Kompetenzen auch vermitteln, dass die Schüler in der Lage sind, einzuschätzen, wenn sie Produkte konsumieren, welche Entscheidung treffe ich. Und wie kriegen wir Globalisierung fair bewirtschaftet. Aber der soziale Bereich ist genauso wichtig, wiekann es der Euregio Gesamtschule gelingen, Schüler dahin zu führen, dass sie fair miteinander umgehen. Wir wollen ja dass die Schüler ihren Lebensraum, ihre Umwelt nachhaltig gestalten. Das fängt hier in der Schule an und hört aber nicht in der Schule auf.“, erläutert der Schulleiter Michael Sauerland.
Seit 2010 besteht die Schulpartnerschaft mit der De Duine Secondary School in Namibia. Seitdem gibt es auch die Namibia-AG, in der sich alle Altersstufen für einen kulturellen Austausch engagieren. Dieses Jahr erhält die Gesamtschule zusätzlich den ENSA-Preis, der die Kontinuität und Nachhaltigkeit der Partnerschaft weiter stützt und fördert.
„Ich bin seit dem sechsten Jahrgang in der AG und arbeite da auch mit hin, dass wir solche Preise auch erreichen. Dass wir erreichen, dass die uns mal besuchen kommen, dass wir halt dieses Face-to-Face mehr erleben können und auch mehr in die Schule reinbringen können.“, sagt die achtzehnjährige Eileen.
„Grundsätzlich möchte ich natürlich den Schülern zeigen, dass natürlich die Kultur unserer Partnerschule, die Projekte, die wir jetzt hier konkret machen, gerade dieses handwerkliche, wirklich natürlich die direkte Begegnung mit dem, was dort zum tagtäglichen Leben gehört. Ich sehe auf einmal, dass dort eben das Leben auch die gleichen Bedürfnisse beinhaltet, wie ich die auch unter Umständen habe. Das heißt Freundschaft, vielleicht auch ein bisschen die Sorge vor einer Zukunft, das empfinden unserer Schüler ja ganz genauso.“, erklärt der Leiter der Namibia-AG Thomas Worringer.
„In den Gastfamilien war es super, also die waren total gastfreundlich. Die haben mit uns viel gemacht, haben versucht uns so ein bisschen ihre Kultur zu zeigen. Und ich denke aber, dass vielleicht die Motivation mit der Schule ein bisschen höher ist, weil sie halt auch viele sehen, die nicht zur Schule gehen dürfen. Ja, ich sehe die Schule auf jeden Fall jetzt anders. Das ist ein Privileg zur Schule zu gehen.“, spricht eine Schülerin über den Austausch.
Die Schulen haben eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet, die das Thema Nachhaltigkeit in beiden Schulprogrammen verankert. Um gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen, ist vor allem der persönliche Austausch wichtig. „Also dadurch, dass wir durch ENSA die Möglichkeit bekommen haben direkten Kontakt ist den Schülern zu haben, bekommen wir einen neuen Drive in unserer Schulentwicklung, in der Entwicklung der eigenen schulinternen Lehrpläne mit Blick auf die im Partnerschaftsvertrag auch festgehaltenen Themen.“, schließt der Schulleiter.
Die Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Die Euregio-Gesamtschule in Rheine. Für eine Welt für alle!“