Kategorie 5, Schulpreis und ENSA-Preis: Thomas-Strittmatter-Gymnasium, St. Georgen
Think global, act local! Das Thomas-Strittmatter-Gymnasium in St. Georgen hat gleich mehrere Partnerschaften auf verschiedenen Kontinenten geknüpft, um durch den kontinuierlichen Austausch die Idee der EINEN Welt zu festigen.
Schulleiter Ralf Heinrich erklärt: „All diese Projekte haben auch die Idee, dass man das, was Schüler mit Smartphone oder im Internet ohnehin schon tun, weltweit unterwegs zu sein, dass man diesen virtuellen Lernraum füllt, erst mal via Medium, via Chat, via Skype den Kontakt herstellt.“ Seit zwei Jahren gibt es jetzt den Chat der Welten, das jüngste Projekt der Club of Rome Schule: Ein Austauschprogramm mit Kolumbien. Der Kontakt findet zurzeit noch ausschließlich über die sozialen Medien statt und bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern. Michaela Conzelmann, Lehrerin für Englisch, Religion und Sport sagt: „Weil man dann nicht bei sich selbst stehen bleibt, sondern es wirkt nach außen, man kriegt Input von außen, dass sie nicht nur wissen: Kolumbien liegt in Südamerika, sondern sie merken, dass sind Menschen wie sie auch, die haben die gleichen Bedürfnisse, brauchen Freunde, Familie, Sicherheit. Und das Tolle ist, diese Menschen dann wirklich kennenzulernen.“
Worüber sich die Kinder der 7. Klasse mit Kolumbien austauschen? Der 14-jährige Noah erzählt: „Also über Skype haben wir verstärkt auch die SDGs eben besprochen, haben über globale Themen eben gesprochen, und eben auch den Vergleich zwischen Kolumbien und Deutschland hergestellt, was sich da unterscheidet und wie das so zusammenhängt.“ Die 14-jährige Chayenne erzählt: „Also, wir schreiben eigentlich fast täglich. Wir schicken uns Bilder, und wir schreiben über alle möglichen Themen, also wie es in den Familien aussieht, wie es in der Schule aussieht, ob sie viele Arbeiten schreibt.“ Der Schulleiter erklärt: „Wir versuchen, in diesem Cyber-Classroom mit Schülern bewusst im virtuellen Raum unterwegs zu sein, damit die einüben, dort auch Verantwortung zu übernehmen, dass das, was ich tue, eine Folge hat für den auf der anderen Seite. Und genau das müssen wir einüben, wenn wir Nachhaltigkeit und interkulturelle Begegnung tatsächlich mit den Schülern gemeinsam erarbeiten wollen.“
Interkulturelle Begegnungen per Chat ermöglichen, aber auch außerhalb des Internets. Im Projekt „Welt-Klasse“ sammeln Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse schon seit 10 Jahren Erfahrungen im Rahmen von mehrwöchigen Austauschaufenthalten in Afrika, Indien oder China. Nicht um wie Touristen das Land zu erforschen, sondern um das Leben vor Ort kennenzulernen. Der 16-jährige Lukas erzählt: „Da haben wir die Schule besucht, mit den Kindern gelernt und dann auch Bäume gepflanzt. Also weil wir waren mit dem Macadamia-Projekt dort, also wir haben in dem Alltag mit gearbeitet und gelebt und alles. Wir waren eigentlich wirklich integriert in das Leben dort.“ Der Schulleiter sagt: „Interkulturelles Lernen geht auf mehreren Ebenen, das geht tatsächlich, indem ich im Unterricht andere Länder und fremde Themen kennen lerne. Es geht, indem ich Menschen begegne, es geht aber vor allem auch, indem ich wahrnehme, dass ich immer Verantwortung trage bei fast jeder meiner täglichen Aktionen, das ist wichtig!“
Die Kolumbianer vom „Chat der Welten“ haben ihre deutschen Austauschpartner schon mal besuchen dürfen. Mit dem ENSA-Preis wird nun auch der Gegenbesuch möglich. Die Schülerin Chayenne sagt: „Es würde mir sehr viel bedeuten, also das wäre richtig schön, ich könnte ihre Kultur besser kennen lernen.“ Der Schulleiter sagt: „Mit dem ENSA-Preis haben wir die Chance, dass dieser Chat, bis jetzt eine mediale Veranstaltung, jetzt auch einen persönlichen Bezug bekommt. Die Schüler werden erfahren, wie die Kinder in Kolumbien tatsächlich leben. Und diese persönliche Begegnung, die macht die Sache erst rund.“ Alle Schülerinnen und Schüler rufen gemeinsam: „Sei weltbewegend! Alle für eine Welt für Alle!“