Digitale Preisverleihung
Digitale Preisverleihung zur neunten Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik
Preisverleihung zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik 2020
Videotext
Preisverleihung zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik 2019/2020
Am 10. Dezember 2020 fand die digitale Preisverleihung zur neunten Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik statt, bei der 22 Gewinnerschulen für ihr Engagement für die EINE WELT ausgezeichnet wurden.
Der Film beginnt mit einem Intro: Zu sehen ist das Logo des Schulwettbewerbs mit der Aufschrift „alle für EINE WELT für alle“. Daneben erscheint der Text „Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik Runde 9“. Auf der nächsten Folie werden ein Junge mit einem Megafon und das Thema der Wettbewerbsrunde eingeblendet: „Meine, deine, unsere Zukunft?! Lokales Handeln – globales Mitbestimmen“. Es folgt eine weitere Folie mit der Aufschrift „Preisverleihung“.
Dann erscheint eine Deutschlandkarte, auf der nach und nach 22 gelbe Punkte erscheinen, die die Standorte der Gewinnerschule markieren. Auf der nächsten Folie erscheint ein Megafon, aus dem in einer Art Sprechblase die einzelnen Kategorien ertönen, in denen die Preise vergeben werden. Die Folie überblendet in das Logo des Schulwettbewerbs, das wiederum ins Studio nach Berlin überblendet.
Die Moderatorin Johanna Klum leitet die Preisverleihung ein und begrüßt alle Preisträgerinnen und Preisträger, Gäste und Zuschauerinnen und Zuschauer:
Einen wunderschönen guten Tag zusammen und herzlich Willkommen in die Runde. Und ich begrüße alle Gäste, alle Zuschauerinnen und Zuschauer recht herzlich zur Preisverleihung des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik. Ich bin nicht Ralph Caspers, ich bin Johanna Klum. Ralph hat leider gestern Abend eine rote Meldung seiner Corona App bekommen und das einzig Richtige gemacht und sich in Quarantäne begeben, mit der Bitte an mich, lieb zu grüßen, das mache ich hiermit und vor allem durch diese wunderschöne Show zu führen. Das mache ich besonders gerne und ehrlich gesagt: klein bisschen müde, denn ich habe nur so 3 1/2 Stunden geschlafen, aber um mich geht's hier heute auch gar nicht, sondern um Sie und vor allem um euch da draußen, um alle Preisträgerinnen und Preisträger aus 22 Schulen aus ganz Deutschland und die wollen wir jetzt unbedingt ehren für ihre tollen Beiträge und ich freue mich sehr, dass wir jetzt auch alle hier zu uns in die Sendung schalten können, alle 22 Schulen live. Ich rufe euch auf und bitte euch dann einfach mal ne Runde in die Kamera zu winken, dann packen wir euch richtig schön hier in die Mitte und sehen, dass ihr da seid. Okay? Dann legen wir los. Und zwar fange ich an mit der Kategorie Nummer 1, das sind alle Schulen der ersten bis zur vierten Klasse.
Die 22 Preisträger werden nacheinander per Livestream in die Sendung zugeschaltet. Die Klassen 1-4 der Kategorie 1 fangen und begrüßen winkend das Publikum:
Und als erstes begrüße ich die Freie Grundschule Wernigerode. Hallo. Schön, dass ihr da seid.
Die Heinrich-Neumann-Schule aus Remscheid. Hi.
Reimer-Bull-Schule Marne. Hallo nach Marne.
Und die Schule am Wingster Wald aus Wingst, schön dass ihr dabei seid. Herzlich Willkommen.
Es folgen die Klassen der Kategorie 2:
Damit sind wir auch schon in der Kategorie 2, die Klassenstufen 5 bis 7 und fangen an mit dem Gymnasium Netphen, hallo. Also wenn ihr wollt, könnt ihr winken.
Die Moderatorin Johanna Klum hakt nach, wie die Stimmung bei den Schülerinnen und Schülern ist:
Das Gymnasium Taunusstein, herzlich Willkommen. Na, schön euch zu sehen. Wie geht's euch denn heute? Alles in Ordnung?
Die Schülerinnen und Schüler antworten:
Ja, gut
Klum: Sehr gut, freut ihr euch auf heute?
Taunusstein: Ja (nicken)
Klum: Ja? Sehr schön. Bisschen aufgeregt auch?
Taunusstein: Ja (nicken)
Klum: Ja, ich auch, ich auch. Aber ich wünsche euch ganz viel Spaß, schön, dass ihr mit dabei seid, ja?!
Frau Klum begrüßt die nächsten Schulen:
Und damit machen wir weiter mit der Montessori Reformschule aus Dorsten.
Herzlich Willkommen. Och, die freuen sich mal richtig, schön!
Die Thalia Grundschule hier aus Berlin, herzlich Willkommen.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Kategorie 3 werden nach der Reihe in die Sendung geschaltet:
Und wir kommen zur Kategorie 3 und begrüßen Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10.
Wir legen los mit dem Amandus-Abendroth-Gymnasium aus Cuxhaven.
Hi. Ach, schön geschmückt ist bei euch.
Und weiter mit der Eichenschule aus Scheeßel, hi! Schönen guten Tag.
Dann kommen wir zur IGS Kreyenbrück aus Oldenburg. Hallo zusammen.
Die Schülerinnen und Schüler von der Max-von-Laue Schule aus Berlin halten die Berliner Flagge in die Kamera:
Max-von-Laue Schule aus Berlin, das sind die nächsten. Hach, mit Fahne und allem drum und dran und Fähnchen.
So lieb ich mir die Berliner. Ich bin ja auch gebürtige Berlinerin.
Es folgt die Begrüßung der Schülerinnen und Schüler aus der Kategorie 4 der Klassenstufen 11-13:
In der Kategorie 4 sind die Klassenstufen 11 bis 13 und wir starten mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Metzingen,
schönen guten Morgen, oder Mittag. Mit Krokodil, sehr schön.
Heinrich-von-Kleist-Schule aus Eschborn. Hi, schön dass ihr da seid.
Und Glück-auf-Schule aus Marl, hallo.
Damit zur Staatlichen Fachoberschule aus Neuburg.
Hi wie ist denn die Lage bei euch?
Neuburg: *Kopfnicken, Daumen hoch*
Klum: Gut? Sehr gut!
Zuletzt werden die sechs Schulpreisträgerschulen vorgestellt. Die erste Schule befindet sich leider in Quarantäne und wird durch ein Foto repräsentiert:
Kategorie 5, das sind unsere Schulpreisträger.
Die Clara-Grunwald-Grundschule aus Berlin, die ist heute nur so eingeblendet, denn die sind leider aufgrund von Corona gerade alle in Quarantäne, aber ich weiß, dass viele von euch uns quasi stumm zuschauen und auch an euch gehen natürlich auch viele Grüße und herzlich Willkommen.
Weiter mit der Kämmer International Bilingual School aus Hannover. Herzlich Willkommen. Hallo.
Und zur Kleinen Grundschule aus Hohenauen. Hey, was sind denn das für coole Tiere im Hintergrund? Hallo.
Kurt-Huber-Gymnasium Gräfelfing. Ihr seid auch mit dabei, schön euch zu sehen.
Und das Werner-von-Siemens-Gymnasium aus München. Hallo München.
Und die Volksschule Bad Endorf. Hi, hallo Bad Endorf. So, ich glaube jetzt sind tatsächlich alle da, oder?
Ja, ich glaube schon.
Seid ihr denn alle bereit für eine außergewöhnliche Preisverleihung? Ja, habt ihr Lust? Ich glaube schon oder?
Nachdem alle 22 Preisträger und Preisträgerinnen vorgestellt wurden, begrüßt Frau Klum den ersten Gast: Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller:
Ja, sehr gut. Dann legen wir auch gleich los. Es fehlt noch eine ganz wichtige Person, ich bitte euch, begrüßt mit mir gemeinsam laut und herzlich den Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller.
Genau, jetzt dürfen Sie, glaube ich, hinter das Pult. Da ist er auch schon live im Auftritt sehen wir ihn und ich überlasse Ihnen auch einfach direkt die Bühne.
Dr. Gerd Müller betritt die Bühne und beginnt seine Ansprache. Er begrüßt alle Schülerinnen und Schüler und weist auf die außergewöhnlichen Umstände hin, die die Preisverleihung dieses Jahr beeinflussen und erklärt inwieweit ein Virus wie Corona die Verflechtungen der globalisierten Welt, in der wir heute leben, zum Vorschein bringt:
Herzlich willkommen, schön, dass Sie da sind heute.
Dr. Müller: Ich freue mich sehr. Ja, erstmal die Maske ab. Liebe Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer.
Ja, die Maske ist unser täglicher Begleiter, auch bei euch draußen. Heute eine ganz andere Veranstaltung. Ich erinnere mich an die letzten Jahre, viele viele Schülerinnen und Schüler waren in Berlin. Leider durften wir euch dieses Jahr nicht einladen und ihr könnt dem Bundespräsidenten und mich nur, ja, Audiosehen, aber es ist mal was anderes. Eine neue Form der Preisverleihung und wir wollten auf alle Fälle, dass wir diesen Wettbewerb auch mit dieser Preisverleihung am Schluss dann auch abschließen. Und deshalb herzlichen Dank an euch alle, die ihr zuschaut, draußen in Deutschland in dieser schwierigen Zeit. Für euch, für alle, aber wir halten durch.
Dieser Wettbewerb "Eine Welt" eine Welt, die sich verändert. Ich möchte ein paar Gedanken aufgreifen, wie sich das aus der Sicht der Politik darstellt. Die Welt verändert sich dramatisch, das zeigt uns im Augenblick dieses Virus. Wir sind eine Welt geworden. Das Virus, dieses Corona Virus, ist gestartet vor nunmehr einem Jahr, ja, im Dezember wissen wir 2019 in Wuhan, in China, das dürfte ca. 10.000 Kilometer entfernt sein von euren Schulen, auf einem Wildtiermarkt übergesprungen, man nennt das eine Zoonose - von einem Tier auf einen Menschen und dann von Menschen auf Menschen weiterübertragen. Und nun muss man sich vorstellen, innerhalb von sechs Monaten, bis Mitte des Jahres, wurden 185 Länder der Welt infiziert. Und jeder von uns stellt sich natürlich die Frage: Wie kann sowas passieren? Ja, das ist die Globalisierung. In normalen Zeiten sitzen an einem Tag wie heute 7 Millionen Menschen im Flugzeug. 7 Millionen, jeden Tag. Die starten in Shanghai und landen in Sydney, oder sie starten in Sydney und landen in Singapur, von Singapur nach München oder Frankfurt, der neue Flughafen in Berlin, der nach 15 Jahren auch fertig ist und von da aus geht es weiter in die USA. Wir sind eine Welt, dieses Virus zeigt uns das auf die schreckliche Weise. Die Globalisierung. Auf die andere Weise sehen wir, dass an Weihnachten, wenn ihr Schokolade verschenkt oder jetzt einen Weihnachtsmann oder Nikolaus verschenkt habt oder bekommen habt, dann kommt der Kakao aus Westafrika, aus Afrika. Wir trinken Kaffee, der Kaffee kommt auch aus afrikanischen Ländern oder aus Lateinamerika. Also, wir sind eine Welt geworden, alles hängt mit allem zusammen - im Guten und im Bösen.
Müller erklärt weiter, dass diese Zusammenhänge der Globalisierung sich auch in dem diesjährigen Motto des Schülerwettbewerbs widerspiegeln:
Und dieser Wettbewerb, das Thema "Meine, deine, unsere Zukunft?!" hat dieses Thema aufgegriffen. Ich freue mich sehr, dass sich so viele beteiligt haben, Schulen in ganz Deutschland, und dieses Thema aufbereitet haben in vielfacher Weise. Wir, die Schulen, die Kinder, ihr, wir denken natürlich in dieser Zeit auch ganz besonders an die Kinder der Welt. An die Kinder in der Welt, die nicht in Verhältnissen wie wir leben können. Dieser Lockdown beispielsweise, in Afrika, in Asien, ihr oder Sie sehen die Fernsehbilder, hat dazu geführt, dass 800 Mio. Kinder weltweit nicht zur Schule gehen können. Nicht mehr zur Schule gehen können. Ja, die einen oder anderen freut es, aber das ist ein riesiges Problem. 800 Mio. Kinder nicht zur Schule. In Afrika ist die Situation so: Wenn du ein Schulkind in Nigeria bist, dann bekommen die Hälfte der Kinder die einzige Mahlzeit in der Schule. Sie bekommen zu Hause kein Essen. Dieses Essen fällt weg, und deshalb ist es dramatisch für Kinder und Eltern. Und es hat weitere Folgen. Gestern habe ich eine Veranstaltung besucht, wo mir erzählt wurde, dort wo der Lockdown aufgehoben wurde, kommen bis zu einem Drittel der Mädchen nicht mehr. Nun werdet ihr in den Schulen, in denen ihr zuschaut, fragen, warum die Mädchen.Ja, weil das Thema Gleichberechtigung, dass Mädchen und Jungs zur Schule gehen, leider auf der Welt noch nicht selbstverständlich ist und nach diesem Lockdown erzählte mir eine Organisation, es sei ein Drittel der Mädchen nicht mehr gekommen, weil die Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können. Ja, ihr habt richtig gehört: Schulgeld zu bezahlen. Bei uns ist Schule frei, natürlich und sie können nur noch Schulgeld für ein oder zwei Kinder bezahlen und dann werden die Jungs bevorzugt in vielen Ländern. Es hat dramatische Auswirkungen z.B auf die Mädchen, Gewalt und die Frühehen steigen wieder. Die Mädchen werden in den Familien dann mit 12 oder 13 Jahren verheiratet und vieles mehr. Also das ist die Welt, wie Sie, wie ihr sie vielleicht nicht kennt. Oder wir denken an Weihnachten daran, dass 70 Mio. Kinder auf der Welt in ähnlichen Verhältnissen wie Sklaven arbeiten müssen und leben müssen. In Steinbrüchen, z.B. Granit schlagen, 10 Stunden mit einem Hammer in der Hand. Heute noch ist ein erheblicher Teil unserer Grabsteine Granit. Grabsteine aus Steinbrüchen Indiens. Ich war noch im Februar dort und hab eine Kindergruppe getroffen, die befreit wurde aus solchen Verhältnissen, die in Steinbrüchen jeden Tag gearbeitet haben um Granit zu schlagen, das dann nach Europa verschifft wurde und aus denen Grabsteine gemacht werden. Das ist die Situation von 70 Mio. Kindern in der Welt. Das müssen wir ändern, das können wir ändern.
Das Lieferkettengesetzt sieht er als Chance an, die prekäre Situation vieler Kinder weltweit zu verbessern, die sich zum Teil auch durch den Pandemie-bedingten Lockdown verschlechtert hat:
Das ist das Thema ein Lieferkettengesetz und deswegen werde ich mich nachher verabschieden, weil wir anschließend im Bundestag die Gespräche dazu führen, ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen, das auch den Kindern den Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern Mindeststandards eines lebenswürdigen Lebens ermöglicht. Und das den Eltern ein Einkommen ermöglicht, dass nicht Kinder arbeiten müssen. Auf Plantagen in Steinbrüchen und sonst wo.
Müller lobt die Kreativität und die Ideenvielfalt der Schülerinnen und Schüler weist auf die Wichtigkeit einer nachhaltigen bzw. „enkeltauglichen“ Politik hin:
Also ihr wart sehr kreativ bei diesem Wettbewerb, es ist vieles entstanden. Songs, Spiele, Skulpturen, Videos, Geschichten. Es ist total großartig. Es wurde auch gefragt, habt ihr Ziele, die Politik, wie die Welt von morgen aussehen muss und kann. Ja selbstverständlich. Ich würde mal einen Satz sagen, sie muss enkeltauglich sein. In der Politik bestimmen ja meistens Ältere, so wie ich und Frau Merkel, unsere Bundeskanzlerin. Die Frage muss immer sein: Ist das, was wir tun, enkeltauglich? Das heißt ihr, die in der 6., 7., 8., 9. Klasse seid, auf euch kommen die Konsequenzen und Folgen zu.
Müller appelliert im Weiteren an die Schülerinnen und Schüler, dass nicht nur politische Entscheidungen, sondern auch persönliches Engagement wichtig für eine nachhaltige Zukunft sind:
Das ist die Aufgabe der Politik und da nehmen wir eure Vorschläge sehr sehr sehr gerne auf. Aber zeigt nicht nur auf die Politik, fragt selber was ihr tun könnt. Ja, fragt selber. Nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, vielleicht diskutiert ihr das mal mit den Eltern. In den Niederlanden, in Holland, beispielsweise gibt es keinen Schulbus, ja bis zu 10 km wird mit dem Fahrrad gefahren. Jede und jeder. Gut die haben keine Berge, sondern alles flach, aber es gibt heftigen Gegenwind. Oder Elektrogeräte nicht auf Stand-by stehen lassen, oder wenn ihr einkaufen geht, ist die Frage, ob Ananas auf dem Weihnachtsteller liegen müssen oder ob wir einfach saisonal und regional essen und Obst kaufen. Umdenken also im praktischen Alltag. Und dann haben die Schülerinnen und Schüler einen ganz konkreten Vorschlag, ich kenne das von zu Hause aus meiner Region ich bin zu Hause im schönen Allgäu, wo man zum Ski fahren hinfährt. Wir haben drei Gymnasien in meiner Heimatstadt, die sich alle klimaneutral stellen. Klimaneutral! Vielleicht ist das der Auftrag für 2021. Es wäre mein Wunsch alle Schulen, die sich beteiligen, stellen sich klimaneutral. Wie das geht, können wir euch sagen: Wir haben eine Stiftung – Allianz Entwicklung und Klima. Das könnt ihr googlen. Da steht drin, wie man das macht, wie man berechnet wie hoch der CO2-Ausstoß der Schule ist und wie man ihn reduziert und wie man den Rest kompensiert. Also das wäre mir eine Bitte an euch.
Zum Schluss mein herzlicher Dank an die Kinder, an die Jugendlichen, an euch alle, die Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleitungen in dieser schwierigen Zeit. Sie haben mitgemacht, danke auch an Frau Weidenbach-Mattar, an Engagement Global, an den Bundespräsidenten, Herrn Steinmeier ist Schirmherr des Wettbewerbs. Ich freue mich jetzt auf die Preisverleihung wünsche euch eine schöne Adventszeit und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr uns wieder live sehen. Es ist Licht am Ende des Tunnels mit dem Impfstoff. Wir werden die Pandemie besiegen. Herzlichen Dank, alles Gute.
Dr. Müller beendet seine Rede und die Schülerinnen und Schüler winken als Zeichen des Applauses:
Johanna Klum: Vielen vielen Dank Herr Bundesminister
Dr. Müller: Wo bleibt der Beifall?
Klum: Ja, gucken Sie mal, die machen alle so oder die klatschen sogar, vielen Dank, dass Sie heute hier dabei sind. Ich weiß, Sie würden sogar wahnsinnig gerne sogar noch länger dabei sein, aber das Kanzleramt ruft schon. Sie haben uns aber noch eine wichtige Grußbotschaft mitgebracht aus Schloss Bellevue, richtig?
Dr. Müller: Ja, vom Bundespräsidenten
Klum: Genau, wollen wir mal gucken?
Dr. Müller: Wo ist er?
Klum: Da!
Dr. Müller verabschiedet sich und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird hinzugeschaltet und richtet eine Grußbotschaft an alle Schülerinnen und Schüler:
Vor fünf Jahren haben sich die Völker der Welt auf ein gemeinsames Projekt verständigt: die nachhaltigen Entwicklungsziele. Die 17 Ziele der Agenda 2030 gelten ohne Unterschied für jedes Land der Erde. Die Weltgemeinschaft hat damals den großen Geißeln der Menschheit den Kampf angesagt. Dem Hunger, der Armut, der Umweltzerstörung und der Klimaveränderung, um nur einige zu nennen. Eines der damals für die ganze Welt formulierten Ziele lautet: Gesundheit und Wohlergehen. Im Corona Jahr 2020 konnten wir es alle täglich in den Nachrichten sehen, eine Pandemie wie diese kennt keine Grenzen. Das Virus unterscheidet nicht nach Hautfarbe, Religion, Sprache, oder Herkunft, dennoch treffen Krankheiten wie Corona nicht alle Länder gleich. Reiche Länder haben es leichter, gute medizinische Versorgung zu gewährleisten, Impfstoffe zu entwickeln, Therapien bereit zu stellen. Diese Ungleichheiten nehmen die Starken in die Pflicht den Schwachen zu helfen. Zum Beispiel indem sie für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe sorgen, den Schwachen helfen, das ist auch unsere Verantwortung hier in Deutschland.
Ihr alle liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik, stellt euch dieser Verantwortung. Eure Ideen und Projekte decken fast alle denkbaren Bereiche ab. Von der Frage, wie unser eigener Konsum fairer und nachhaltiger werden kann, über die Zukunft der Ernährung oder der sozialen Absicherung bis hin zur Linderung der Armut und der Menschheitsfrage des Kilmaschutzes. Fast 500 Beiträge sind dieses Jahr an Schulen in ganz Deutschland entstanden. Das ist eine großartige Leistung. Hinter dieser Leistung stehen Tausende von euch, Schülerinnen und Schüler, unterstützt von vielen engagierten Lehrkräften und Schulleitungen und einem Netzwerk aus kompetenten Partnern und Begleitern. All diesen Menschen gilt mein großer Dank und gilt meine Anerkennung. Wenn eine heranwachsende Generation sich so intensiv und kreativ mit den großen Fragen der Menschheit befasst, wie ihr, dann können wir alle mutig und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Und man muss nicht Entwicklungsminister oder Bundespräsident werden, um die Welt zu verändern. Lokales Handeln, globales Mitbestimmen ist zurecht das Motto für diese Wettbewerbsrunde. Ich will euch ermutigen, bewahrt euch diesen Mut, bewahrt euch eure Tatkraft. Bringt euch weiterhin ein für eine bessere Zukunft und jetzt zum Schluss das Wichtigste: Herzlichen Glückwunsch allen heutigen Gewinnerteams und Gewinnerschulen im Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik.
Nach dem Grußwort des Bundespräsidenten begrüßt Frau Klum Prof. Dr. Claudia Warning, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, im Studio:
Klum: Vielen herzlichen Dank an den Bundespräsidenten und natürlich auch an Gerd Müller für die Unterstützung dieses Wettbewerbs. Und ich habe hier auch schon weitere wunderbare Unterstützung hier bei mir im Studio. In Form von Frau Professor Dr. Warning. Herzlich willkommen.
Dr. Warning: Ich freue mich.
Klum: Wenn sie nicht gerade mit mir Preise verleihen, was machen sie denn sonst so?
Dr. Warning: Ich arbeite im Bundesministerium bei Entwicklungsminister Müller, den wir gerade gehört haben und dort leite ich eine Abteilung die für große Teile der Zusammenarbeit in der Welt zuständig ist, aber auch, und das ist sehr schön heute Abend, eh heute Morgen, es ist ja nicht Abend, es ist alles so dunkel hier. Es ist sehr schön, weil diese Abteilung wo der Schulwettbewerb ausgeschrieben wird ist auch bei mir, und so freue ich mich heute hier zu sein.
Klum: Das passt doch perfekt!
Dr. Warning: Ja wunderbar!
Frau Klum begrüßt eine weitere Unterstützerin, die Graphic Recorderin Miss Vizz:
Klum: Wir haben gleich die Freude und die Ehre, euch, die wir hier alle in der Mitte sehen – das finde ich auch ganz toll, dass ihr alle irgendwie da seid, obwohl ihr nicht da seid – euch auszuzeichnen und euch ordentlich zu ehren. Vorher – hier ist ja jede Menge los – schalten wir noch mal zu einer weiteren Frau, die heute mit dabei ist: Miss Vizz. Sie ist Graphic Recorderin und das hier … Genau. Hallo! Ich winke mal so aus dem Bild raus.
Miss Vizz wird eingeblendet, sie begleitet die Preisverleihung künstlerisch und hält die Veranstaltung bildlich fest.
Miss Vizz: Hi
Klum: Wir halten hier natürlich alle auch hoch offiziell Abstand, ist klar. Und dementsprechend sind wir zwar in einem Studio, aber Miss Vizz ist nur so eingeblendet. Da seht ihr hier, was sie hier schon so gemacht hat. Alles, was sie an unseren Gedanken, an unseren Gesprächen so mitgenommen hat, wird in Zeichenform festgehalten.
Die Kamera zoomt auf die Zeichnungen von Miss Vizz.
Klum: Sieht ja schon mal sehr beeindruckend aus. Oder? Frau Warning, was sagen Sie?
Dr. Warning: Ja, wunderbar. Bin mal gespannt, was am Ende da ist. Ist ja gar nicht mehr so viel Platz.
Klum: Ja, mal gucken. Ich habe auch keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe nur vier Stunden geschlafen, ich bin auch irgendwie überrascht von dem, was heute passiert.
Dr. Warning: Ist doch wunderbar. So soll das auch sein.
Klum: Das sind doch manchmal die schönsten Tage, oder?
Dr. Warning: Genau
Klum: Wo man nicht so ganz genau weiß, wie es läuft, dann wird es meistens super.
Dr. Warning: Ja, und dann kommen die besten Sachen bei raus.
Klum: Eben. Und dementsprechend, ja, vielen Dank, Miss Vizz, dass du heute auch dabei bist. Und wir machen jetzt einfach mal weiter.
Nachdem Miss Vizz verabschiedet wurde, lobt Frau Klum nochmal die Qualität der eingereichten Beiträge, lässt das Jahr 2020 ein Stück Revue passieren und erläutert kurz einige Hintergrundinformationen zum Schulwettbewerb:
Bevor wir so ganz einsteigen ins Laudatieren, würde ich ganz gerne noch mal ein bisschen diesen Wettbewerb und dieses Jahr Revue passieren lassen. Das Jahr ist – wir haben es heute schon gehört – wirklich ganz anders und ganz besonders für uns alle und eigentlich auch in allen Lebensbereichen. Und auch der Schulwettbewerb ist geprägt von der Pandemie. Er konnte nicht stattfinden im Juni wie geplant, die Preisverleihung. Und auch die Jury, die ja dafür sorgt, dass ihr alle ausgezeichnet werden könnt, hatte echt superharte Bedingungen, unter denen sie gearbeitet hat, hat aber alles gegeben. Und auch ihr seht es jeden Tag in der Schule: Das Leben ist momentan einfach anders als normalerweise. Und da, ja, leidet ihr drunter, da werdet ihr eingeschränkt. Aber da drunter macht ihr auch wirklich Tolles. Ja, und umso beeindruckender finde ich, dass ihr und eure Lehrer es geschafft haben, so viel schönes Filmmaterial von euren Beiträgen zu generieren, dass wir auch wirklich sehen können, was ihr gemacht habt. Also super, Respekt schon mal dafür.
Seit 2003 ruft der Wettbewerb junge Menschen dazu auf, sich für die Eine Welt einzusetzen, dafür aufzustehen und sich auseinanderzusetzen. Engagement Global, der Service für Entwicklungsinitiativen führt diesen Wettbewerb im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durch. Es konnten in fünf Kategorien Schülerinnen und Schüler aus allen Klassenstufen, aus allen Schulformen oder auch ganze Schulen teilnehmen. Und dann gibt es noch den Sonderpreis der NRO-Partner des Wettbewerbs, den sog. Hoffnungsträger-Preis. Dieser Preis wird in dieser Runde des Wettbewerbs von der Kindernothilfe, der Christoffel-Blindenmission, Plan International Deutschland und dem deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor vergeben.
Auch in diesem Jahr wurden wieder überall wahnsinnig tolle Beiträge eingereicht, fast 500 an der Zahl, also unglaublich viele. Ich bin echt beeindruckt. Das Thema lautete: Meine, deine, unsere Zukunft?! Lokales Handeln – globales Mitbestimmen. Und von den 500 wollen wir heute die allerbesten 22 Projekte ehren. In euren Beiträgen habt ihr uns wirklich sehr eindrücklich verdeutlicht, wie wichtig eine bewusste Zukunftsgestaltung ist. Ihr habt uns neue Wege aufgezeigt, wie wir für eine Welt gemeinsam aufstehen können und dass unser Tun globale Auswirkungen hat. Ich denke, von euren Projekten können wir jede Menge lernen und da fangen wir am besten auch direkt damit an, indem wir es uns noch mal genauer angucken.
Ein Weiterer, der heute immer dabei ist und euch in seiner ganz besonderen Art und Weise laudatieren wird, das ist RoBeat, ein Beat-Boxer. Und den holen wir noch mal kurz zu uns.
Die Preisvergabe wird musikalisch von Beatboxer RoBeat begleitet. Es folgt eine kleine Kostprobe seiner Beatbox Künste.
Beatbox
Klum: Heute hier ein fliegender Wechsel, eines nach dem anderen, Halleluja. Ja, vielen Dank an RoBeat. Ich finde das ja sehr beeindruckend. Sieht eigentlich … Es hört sich an, als hätte er so das eine oder andere Instrument dabei, hat er aber nicht, ne?
Dr. Warning: Kann er so.
Klum: Ja, kann er so. Sehr gut. Von ihm nachher auch noch mehr. Jetzt erst mal noch eine weitere Botschaft von einer weiteren wichtigen Person, und zwar der Vorsitzenden der Jury, Heidi Weidenbach-Mattar.
Die Vorsitzende der Jury, Heidi Weidenbach-Mattar, wird eingeblendet. Sie stellt sich vor und richtet ein paar Grußworte an die Schülerinnen und Schüler:
Verehrte Gäste, liebe Schülerinnen und Schüler, ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen: Mein Name ist Heidi Weidenbach-Mattar. Ich bin die ständige Vertreterin des Generalsekretärs der Kultusministerkonferenz. Leider kann ich heute selbst nicht teilnehmen, weil zur gleichen Zeit die Kultusministerkonferenz stattfindet. Ich bedauere das sehr. Aber umso mehr freue ich mich, dass ich mich doch mit einigen Worten an Sie und an euch wenden kann. Ich habe sehr viele wundervolle Projekte, Produkte gesehen. Also liebe Schülerinnen und Schüler, ich bin absolut begeistert, was ihr geleistet habt, was ihr auf die Beine gestellt habt. Es ist sehr, sehr wichtig, dass ihr euch so sehr engagiert, so großes Interesse an den Themen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ habt. Mir ist eben die große thematische Vielfalt aufgefallen. Es ist euch gelungen, wirklich die Themen, die bei Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Rolle spielen, mit Fantasie darzustellen, mit Fantasie auszufüllen. Klimawandel, fair gehandelte Produkte, Recycling ist ein großes Thema, Upcycling ist ein großes Thema. Ganz beeindruckend finde ich auch, was in Spielen umgesetzt wurde. Ihr habt euch natürlich auch sicher gefragt: Warum mache ich das überhaupt? Wenn ihr mich danach fragen würdet, würde ich sagen – aber ihr habt das bestimmt auch schon selbst gemerkt – weil ihr dadurch erfahren habt, dass man Dinge selbst gestalten kann, dass man aktiv werden kann, dass man Wirkung in die Umgebung, in das Umfeld hinein entfalten kann. Und ihr habt bestimmt erfahren, dass Verantwortung nicht nur eine Last ist, sondern im Gegenteil, dass es mit Spaß und Freude verbunden sein kann. Ihr konntet teilweise internationale Kontakte knüpfen, ihr konntet dadurch lernen, wie wertvoll Vielfalt ist. Nehmt euch bitte immer wieder die Zeit, die Dinge neu zu sehen, bleibt neugierig, stellt eure Fragen, vor allen Dingen dann, wenn euch Erwachsene sagen: Das haben wir schon immer so gemacht und das ist auch gut so, dass wir das so gemacht haben, da müssen wir auch gar nichts ändern. Da sage ich nur: Nein. Fragt bitte, hinterfragt die Dinge. Und jetzt bleibt mir eigentlich nur, euch eine tolle Preisverleihung zu wünschen. Seid gespannt. Und natürlich auch den Lehrerinnen und Lehrern und allen, die mitgewirkt haben, wünsche ich noch eine schöne Veranstaltung und einen guten Verlauf.
Nach dem Grußwort beginnt die Preisverleihung.
Klum: Ja, vielen herzlichen Dank für diese netten Grußworte an dieser Stelle. Und jetzt sind wir aber auch wirklich soweit und legen los, oder?
Dr. Warning: Jawohl.
Klum: Genau. Und zwar starten wir mit unserer ersten Kategorie und da mit den jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Klassen 1- 4.
Mit Spannung wird der 3. Platz in Kategorie 1 bekannt gegeben, die Schule am Wingster Wald mit ihrem Projekt „Mera, deine, nuestro future – unser gemeinsamer Kompass für unsere Welt heute und morgen“.
Klum: Der 3. Platz, damit 500 Euro gehen nach Wingst.
Herzlichen Glückwunsch an euch!
Kommentar: In einem gemeinsamen Projekt mit Kindern aus Mexiko und Indien hat die Klasse 4A der Schule am Wingster Wald ihre Wünsche und Vorstellungen für eine gemeinsame Zukunft formuliert.
Janna Marie, 10 Jahre, erklärt:
Also wir haben den Kompass benutzt für die Zukunft. Also dass der Kompass zeigt, wo die bessere Richtung ist.
Kommentar: Die Kinder der vier Partnerschulen erzählten sich gegenseitig von ihrem Alltag und stellten dabei Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten fest.
Es wird ein kurzer Ausschnitt aus dem Film "Die Wingst und wir" gezeigt:
Schülerin: Wir sind die Schüler der Schule am Wingster Wald, und die stellen wir euch heute vor.
Calvin, 10 Jahre, berichtet von seinen Erkenntnissen:
Die tragen Uniform. Wir tun das nicht. Die sprechen eine andere Sprache, und wir sprechen halt diese Sprache.
Annie Gregory, Projektpartnerin New Mumbai und unabhängige Umweltpädagogin, Neu-Mumbai, erklärt: Der Perspektivwechsel bestand darin, dass sie sich bewusst waren, dass sie mit Kindern in anderen Teilen der Welt gemeinsam am selben Thema arbeiten.
Sabine Cordes, Schulleiterin, ergänzt:
Netzwerken finde ich extrem wichtig, weil wir sehr voneinander profitieren.
Janna Marie, 10 Jahre, resümiert:
Man weiß jetzt auch so, wie ihnen denen das da geht, und dass die Welt ja auch sehr groß ist. Aber gleichzeitig ist sie auch klein.
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: Meine, deine, unsere Zukunft?!
Es folgt der 2. Platz, die Reimer-Bull-Schule aus Marne mit dem Projekt „Werde mit PlastiNo © zum Plastikvermeider - sag NO zu Plastik!“ „Klein heißt nicht machtlos, auch du kannst mitbestimmen und handeln!“:
Klum: Ja, Glückwunsch nach Wingst! Und hier ist schon Marne, unser Platz Nr. 2, und das dotiert mit ganzen 1.000 Euro.
Kommentar: Mit dem Ziel, andere Kinder über die Plastik-Problematik aufzuklären und sie zu motivieren, etwas dagegen zu unternehmen, hat die Klasse 4a der Reimer-Bull-Schule in Marne einen Spielekoffer zum Thema „Plastikmüll“ entwickelt.
Lea, 10 Jahr, berichtet von ihren Erkenntnissen:
2050 haben wir festgestellt, dass da vielleicht mehr Plastik als Fische im Meer sind, wenn wir nichts dagegen tun.
Blanka Knudsen, Lehrerin für Deutsch, Sachunterricht und Englisch, berichtet:
Dann entwickelte sich die Idee, dass man ja Kinder ganz gut erreichen kann über Spielen, also ein Lern-Spiel zu entwickeln.
Dieses ganze Projekt hat sich irgendwie verselbstständigt durch dieses Engagement und die Motivation der Kinder.
Kommentar: Am Ende des gemeinsamen Lernprozesses entstand ein buntes Potpourri an Spielen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch Handlungsoptionen aufzeigen – von Kindern für Kinder.
Katrin, elf Jahre alt, resümiert:
Klein ist nicht machtlos, war unser Spruch. Wir wollten damit halt auch sagen, dass nicht nur Erwachsene entscheiden können, wie und was das gemacht wird, sondern Kinder auch mal mitstimmen können und auch mithelfen.
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gibt den 1. Platz bekannt, die Freie Grundschule Wernigerode mit ihrem Projekt „Hey, macht alle mit!“:
Und Platz 1 geht nach Wernigerode. 2.000 Euro für euch. Herzlichen Glückwunsch!
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Freien Grundschule Wernigerode haben sich mit dem Thema Plastikmüll auseinandergesetzt und dazu einen eigenen Song geschrieben.
Es folgt ein kurzer Ausschnitt auf dem Musikvideo zum Song „Hey, macht alle mit! Das wird unser großer Hit...“
Rosalie, 11 Jahre, erzählt:
Wir haben uns mit dem Thema Plastik beschäftigt, weil es so viel Plastik auf der Welt gibt und es so viel Müll überall auf den Straßen liegt.
Lotta, 11 Jahr, ergänzt:
Manche schicken eben den Müll zu anderen Kindern. Dann ist er bei uns dann weg. Aber die haben dann den ganzen Müll und müssen dafür ganz viel arbeiten und kriegen dann nur ganz wenig Geld.
Die Kinder recherchierten und verarbeiteten ihr neu gewonnenes Faktenwissen künstlerisch in ihrem Song.
Die Gruppenarbeit und das gemeinsame Ziel haben alle Kinder motiviert und in ihren Bann gezogen.
Lotta, 11 Jahre, berichtet:
Als ich das allererste Mal das Lied gehört habe, hab ich ganz schön Gänsehaut bekommen. Ich hatte auch fast Tränen in den Augen, weil das so schön war, dass Kinder etwas erreichen können.
Musiklehrerin Simone Drebenstedt erklärt:
Musik ist die Sprache, die jeder versteht, und durch die Musik kann man Gefühle und Botschaften wunderbar transportieren. Ich finde, das haben die Kinder wunderbar gemacht.
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gratuliert allen Gewinnern und Gewinnerinnen und kündigt RoBeat an:
Gratulation an euch alle! Ihr habt so, so schöne Projekte gemacht, wirklich.
Vielen, vielen, vielen Dank dafür. Und jetzt gibt es für euch noch mal eine ganz besondere Laudatio, und zwar von RoBeat.
RoBeat beatboxt für die Zuschauer und Zuschauerinnen:
RoBeat: *Beatbox* Hey, macht alle mit … Plastik, no, no, no … Ein gemeinsamer Kompass für unsere Welt.
Frau Klum bedankt sich bei RoBeat: Vielen, vielen Dank an RoBeat. Und da sind wir auch schon wieder. Was für schöne Projekte, oder? Was sagen Sie, Frau Warning?
Frau Warning: Super, super. Die Musik, ein Ohrwurm.
Frau Warning: Der Text – wunderbar.
Frau Klum: Schön.
Frau Warning: Herzlichen Glückwunsch!
Frau Klum wendet sich an die Gewinner und Gewinnerinnen in Wernigerode: Dann fragen wir doch mal in Wernigerode nach: Wie geht es euch denn? Wie fühlt ihr euch heute? … Gut? Hört ihr uns? Ich höre euch gerade nicht. Ich hoffe, die Leitung steht. Freut ihr euch?
Schüler: Ja!
Frau Klum gratuliert der Schule und wendet sich an Frau Warning: Ja, sehr gut. Das wollte ich hören. Ja, dann Gratulation an euch alle, das habt ihr wirklich ganz, ganz toll gemacht. Und liebe Grüße hier aus Berlin an euch und ja, weiter so, tolle Projekte. Was hat Sie besonders beeindruckt?
Frau Warning antwortet begeistert: Alle drei. Ich bin froh, dass ich nicht Jury-Mitglied bin. Was hätte ich da entscheiden müssen? Mein Gott. Es ist alles so toll geworden, das Lied, das Spiel, der Austausch und dann noch mit meinem Lieblingsland Indien – wunderbar. Ihr habt es wirklich alle verdient. Ganz herzlichen Dank, dass ihr euch so engagiert habt.
Frau Klum: Ja, wirklich, wirklich toll. Und natürlich schicken wir euch auch Urkunden, die sind jetzt schon in der Post. Aber hier gibt es auch virtuell schon mal eine. Wir verteilen die so.
Frau Warning: Ja. Drei virtuelle Urkunden werden eingeblendet.
Frau Klum: Kommt jetzt, da. Herrlich. Genau, die sind natürlich schon auf dem Weg zu euch. Und ja, ich sage noch mal:
Die Preisverleihung der 2. Kategorie beginnt:
Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt das großartig gemacht. Und damit kommen wir auch schon zur zweiten Kategorie.
Frau Warning: Da bin ich gespannt.
Frau Klum: Die Klassen 5-7 sind dran. Dorsten! Herzlichen Glückwunsch nach NRW!
Der 3. Preis der 2. Kategorie geht an die Montessori Reformschule in Drosten für ihr Projekt „Ein Dorf für alle - Lebensraum und Regeln für ein friedliches, freies und faires Miteinander für alle Lebewesen dieser Welt“.
Kommentar: „Ein Dorf für alle“, und zwar aus Baumhäusern – das war die Vision der Jahrgangsstufen 5 und 6 der Montessori-Reformschule Dorsten.
Moritz, 13 Jahre, erklärt, was er und seine Mitschülerinnen und Mitschüler gemacht haben: Wir haben zunächst unser eigenes kleines Baumhaus gebaut, und für die Stromversorgung haben wir ein Windrad gebaut und einen Turm für Solarzellen.
Schüler: Recht auf Schule, Recht auf Essen, Recht auf Wasser. Das sind Kinderrechte, die die ganze Welt betreffen.
Sara Scheurer, Lehrerin Deutsch und Geschichte, ergänzt: Die Idee hinter diesem Projekt „Ein Dorf für alle“ war einfach, die globale Entwicklung spürbar zu machen, dass alle sich einbringen, sich mit der Umwelt, der Nachhaltigkeit und auch verschiedenen Kulturen auseinanderzusetzen.
Kommentar: Mit Hilfe einer selbst entwickelten App wollen die Kinder Kontakt zu einer Schule in der Dorstener Partnerstadt Waslala in Nicaragua aufnehmen und sich weiter inspirieren lassen.
Moritz, 13 Jahre, erklärt: Wir wollen einfach wissen, wie die Menschen dort leben. Vielleicht können wir uns dann noch Verbesserungen und Ideen für unser kleines Dorf holen.
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gibt den Gewinner des 2. Platzes bekannt, das Gymnasium Netphen mit ihrem Projekt: „Thursdays for future – Kippen schnippen ist nicht cool / Ein Kooperationsprojekt der Ruanda-AG des Gymnasiums Netphen mit der Root Foundation in Ruanda“:
Gratulation an Dorsten! Und wir kommen direkt nach Netphen. Wir bleiben in NRW. Gratulation an euch und 1.000 Euro!
Kommentar: Jeden Donnerstag trifft sich die Ruanda-AG des Gymnasiums Netphen. Gemeinsam mit der „Root Foundation“ in Ruanda haben sie das Projekt „Thursdays for Future“ gestartet: verschiedene Aktionen zur Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens und das Problem der weggeworfenen Kippen.
Ricarda, 13 Jahre, erklärt die Thematik:
Also Zigaretten sind eigentlich auch weltweit ein Problem. Es gibt ja nicht nur Raucher in Deutschland.
Ursula Wussow, Lehrerin und Leiterin der Ruanda-AG, ergänzt:
Unsere Schüler hat natürlich interessiert, wie sieht das in Ruanda aus?
Kommentar: Die Jugendlichen stellten sich gegenseitig Fragen zum Zigarettenkonsum in beiden Ländern und beschlossen, ihre Umgebung kippenfrei zu machen. Der Unterschied: In Ruanda fanden die Kinder viel weniger.
Ricarda, 13 Jahre, über ihre Erkenntnisse:
Ich denke, in der Hinsicht können wir definitiv noch was von den Leuten in Ruanda lernen.
Kommentar: Ihr neugewonnenes Wissen geben die Schülerinnen und Schüler nun in Workshops an Lehrkräfte und andere Klassen weiter.
Paula, 13 Jahre, resümiert.
Ich denke, gewiss, den ein oder anderen haben wir vielleicht auch wieder abgehalten vom Rauchen.
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gibt den 1. Platz bekannt, die Thalia-Grundschule in Berlin mit ihrem Projekt „Wasser-wir achten eine Ressource“: Und damit zu Platz 1, und der ist in Berlin die Thalia-Grundschule. Herzlichen Glückwunsch an euch!
Kommentar: Die Klasse 6c der Thalia-Grundschule Berlin hat eine Projektkiste zum Thema Wasser gestaltet, die fächerübergreifend zahlreiche Aspekte dieser lebenswichtigen Ressource beleuchtet.
Klassenlehrerin Caroline Spiegel berichtet:
"Es ging um die Bedeutung von Wasser generell, denn es ist für uns einfach selbstverständlich, wir machen den Hahn auf und es läuft. Das ist leider nicht in allen Regionen so."
Eric erklärt einige Projektinhalte zum Thema Wasserverteilung:
"In der Karte kann man sehr gut sehen, dass in vielen Ländern auf der Welt Wassermangel herrscht."
Kommentar: Mit verschiedenen Arbeitsmaterialien und Spielen wollen die Kinder die ganze Schule über den Zugang zu Wasser, Wasserverbrauch und Privatisierung aufklären.
Finn, 12 Jahre, erklärt:
"Wir müssen halt auch etwas dafür tun, dass es weniger wird, weil es ja sehr schlimm ist, z.B. Wasserverschmutzung, und wie das Wasser verteilt ist und so."
Kommentar: Außerdem lernte die Klasse viel über den Wasserverbrauch in der Nahrungsmittelproduktion - und zog ihre Schlüsse.
Finn, 12 Jahre, erklärt, was das Projekt in seinem Leben verändert hat:
"Ja, wir kaufen nicht mehr so viel Avocado, weil das sehr viel Wasser verbraucht."
Klassenlehrerin Caroline Spiegel ergänzt:
"Das ist der Punkt Virtuelles Wasser, also, da bewusster zu essen, bewusster einzukaufen, vielleicht auch nicht so viel wegzuschmeißen. Das, glaube ich, ist wirklich angekommen."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
RoBeat wird eingeblendet und beatboxt: *Beatbox* … Wasser … Thursday for future … Ein Dorf für alle … Oh, yeah!
Frau Klum bedankt sich bei RoBeat: Dankeschön an RoBeat. Und diesmal sind wir auch wirklich pünktlich da. Frau Warning: Genau.
Frau Klum wendet sich an die Gewinner und Gewinnerinnen: Das geht alles hier ganz schön fix, wie wir da hin und her flitzen. Und wir gucken aber mit Begeisterung euch zu. Ich schlage vor, wir schalten mal zu unseren Gewinnern nach Dorsten und fragen, wie es denn euch jetzt gerade geht. … Hallo, ja?
Frau Warning: Ah, da. So.
Die Schülerinnen und Schüler jubeln in die Kamera.
Frau Klum: Es freut mich. Ah, das ist so schön zu sehen. Sehr gut. Aber gerade so viel schöne Arbeit soll doch auch schön ausgezeichnet werden, oder?
Frau Klum fragt Frau Warning: Was fanden Sie besonders toll hier?
Frau Warning antwortet: Ach, das ist die schwierigste aller Fragen.
Frau Klum: Ja, sorry.
Frau Warning: Ich finde es ja immer ganz toll, wenn man sozusagen mit den Schulen draußen und den Kindern draußen gemeinsam irgendwas macht. Da gerade die Zigaretten-Aktion, die fand ich ja toll. Aber es ist alles so wunderbar. Die Kreativität, die ihr da an den Tag legt, ist toll, und dass ihr mal überlegt: Was heißt denn das für uns eigentlich? Das finde ich ebenso toll.
Frau Klum bedankt sich und kündigt die virtuellen Urkunden an: Ja, großartige Denkanstöße, die wir hier alle quasi mitschreiben und euch noch mal herzlichen Glückwunsch sagen. Und natürlich gibt es auch für euch jetzt digital ein paar Urkunden. Da kommen sie. Die Originale sind natürlich schon unterwegs zu euch. Gratulation an euch, ganz liebe Grüße aus Berlin!
Die virtuellen Urkunden werden eingeblendet.
Frau Klum kündigt die Preisverleihung der 3. Kategorie an: Und damit kommen wir auch schon zur nächsten Kategorie. Da sprechen wir von Schülerinnen und Schülern der Klassen 8-10, auch hier gab es jede Menge großartiger Beiträge. Und wir vergeben jetzt die Plätze 1-3. Lasst uns loslegen.
Der 3. Platz geht an die Eichenschule in Scheeßel mit ihrem Projekt: “The Global Goals for Sustainable Development”:
Und Platz Nr. 3 geht nach Scheeßel. 500 Euro für euch. Herzlichen Glückwunsch!
Kommentar: In einem Kombinationsprojekt der Fächer Mathematik und Politik hat sich die Klasse 10 b der Eichenschule in Scheeßel mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und ihrer Erreichbarkeit bis zum Jahr 2030 befasst.
Karsten Frick, Lehrer Mathematik, erklärt den Ansatz:
"Also unsere Zielstellung war, dass wir alle diese 17 Aspekte quasi in einem Buch zusammenfassen und sie einzeln beleuchten."
Beim Nachhaltigkeitsziel Nr. 1, “Keine Armut“, berechneten die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung des weltweiten Pro-Kopf-Einkommens - und kamen zu einem überraschenden Ergebnis.
Fenja, 16 Jahre, berichtet über ihre Erkenntnisse:
"Wir haben herausgefunden, dass das Thema Armut bis 2030 vielleicht erfüllt werden könnte, wenn der Verlauf sich weiter gleich entwickelt."
Die Klasse stellte fest, wie viel durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann, und warum eine globale Perspektive wichtig ist.
Ann-Cathrin, 17 Jahre, erklärt:
"Es geht hier nicht nur um uns hier, sondern auch um die ganze Erde oder um die ganze Welt. Deshalb ist es ja schon nicht nur für die Schule lernen, sondern für das ganze restliche Leben."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gratuliert und kündigt den 2. Platz an, die Max-von-Laue Schule mit ihrem Projekt: „Brettspiel: Fairkauf oder Ausverkauf / Unser Konsum - unsere Zukunft / Durch lokales Handeln global mitbestimmen. Ein Spiel für 4-8 Spieler im Alter von 10 bis 100 Jahre“: Gratulation an euch. Und auch herzlichen Glückwunsch an Platz 2 nach Berlin, die Max-von-Laue-Schule.
Kommentar: An der Max-von-Laue-Schule in Berlin hat die AG TAT ein Brettspiel entwickelt, dass das eigene Konsumverhalten auf den Prüfstand stellt.
Greta, 18 Jahre, sagt:
"Jeder Mensch kann ja entscheiden, gehe ich jetzt in den Bioladen, kaufe ich regional, kauf ich faire Produkte, oder kaufe ich welche, wo ich gar nicht erst weiß, wo sie herkommen."
Christiane El-Nahry, Lehrerin und Leiterin der AG TAT, erklärt das Vorgehen:
"Wir haben also bei uns geguckt, was können wir tun, und haben dann gemerkt: Das, was wir im Kleinen tun, passt eigentlich zu den großen Zielen, die die Weltgemeinschaft sich bis 2030 auf die Fahnen geschrieben hat."
Das Besondere: Wenn die Spielenden den Planeten retten wollen, müssen sie sich auch im wirklichen Leben zu Aktionen verpflichten.
Die Schülerinnen und Schüler spielen das Spiel. Jannick zieht eine Karte und liest vor:
"Du isst 2 Wochen nicht bei Fastfood-Läden."
Jemand fragt: "Kriegst du das hin, 2 Wochen?"
Jannick antwortet: "Ich will's versuchen."
Mit ihren Aktionen unterstützt die AG TAT nicht nur eine Schule in Äthiopien, sondern fordert auch ihr Lebensumfeld zu konkretem Handeln auf.
Antonia, 15 Jahre, erklärt:
"Wenn jeder Mensch auf der Welt eine gute Tat tut, dann kann das weltweit sehr viel bewirken."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum kündigt den 1. Platz an, die IGS Kreyenbrück mit ihrem Projekt "Schüler führen Schüler" bei der World Press Photo Ausstellung“: Und damit kommen wir zu Platz Nr. 1, und der geht nach Oldenburg. Herzlichen Glückwunsch! 2.000 Euro für euch.
Kommentar: Für die Ausstellung „World Press Photo“, die die besten Pressefotos weltweit zeigt, hat die 10. Klasse der Integrierten Gesamtschule Oldenburg ein Führungskonzept speziell für Schülerinnen und Schüler entwickelt.
Alexandra, 17 Jahre, erklärt:
"Wir haben uns erstmal die Kataloge angeschaut und die Bilder rausgenommen, die uns persönlich gefallen haben und dann haben wir uns halt eben sehr intensiv mit diesen beschäftigt."
Sven Kromminga, Lehrer für Politik, Wirtschaft und Erdkunde, ergänzt:
"Das liegt natürlich erstmal auf der Hand, dass man über diese Bilder, diese Fotografien einen Perspektivwechsel durchführen kann und so kann man diese Ausstellung auch als Aufhänger nehmen, um über globale Probleme zu sprechen."
Die Resonanz auf ihre Darstellung globaler Zusammenhänge war für die Schülerinnen und Schüler überwältigend: Ihr Führungskonzept funktionierte!
Sven Kromminga, Lehrer für Politik, Wirtschaft und Erdkunde, erklärt weiter:
"Ich denke, dass es wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler erkannt haben, dass sie politisch aktiv sein können auf vielfältige Art und Weise."
Judith, 17 Jahre alt, berichtet:
"Und dann auch vielleicht selber so eine Aktion startet, dass man Menschen hilft oder andere Menschen darüber informiert und wir das dann auch weitervermitteln – auch an die jüngeren Generationen."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
RoBeat wird eingeblendet und beatboxt: *Beatbox* World Press Photo … Brettspiel … Global Goals
Frau Klum bedankt sich bei RoBeat und gratuliert allen Gewinnern: Ja, besten Dank an RoBeat und noch mal Gratulation an alle drei Gewinner. Ich würde jetzt mal nach Oldenburg fragen: Wie ist denn die Laune bei euch gerade? Freut ihr euch ordentlich? Ja. Schön, so drei tolle Projekte auch hier, finde ich wahnsinnig schwer zu sagen, welches mich am meisten irgendwie erwischt hat. Aber …
Frau Warning pflichtet bei: Was die alle wunderbar gemacht haben.
Frau Klum: Ja.
Frau Warning resümiert: Die haben alle nicht gesagt: Oh, ist alles so schrecklich. Die haben gesagt: Gucken wir es uns doch mal an und wir können was tun und wir sind irgendwie auch aktiv und das ist unsere Zukunft und die überlassen wir nicht anderen.
Frau Klum: Ja.
Frau Warning: Was wollen wir mehr? Ist doch super. Finde ich ganz toll.
Frau Klum lobt das Engagement der Schülerinnen und Schüler und kündigt die virtuellen Urkunden an: Und ich habe mir auch noch gemerkt, dass sogar wirklich der harte Weg gegangen wird und jeder muss auch selbst sich zurückstellen und mal nicht Fast Food essen, auch wenn es offensichtlich nicht so leicht war. Das fand ich auch super. Gut, dass ihr da alle mitzieht und natürlich auch für euch gibt es jetzt erst mal virtuelle Urkunden. Die Originale habt ihr in der Post. Bitteschön. Herzlichen Glückwunsch!
Die virtuellen Urkunden werden eingeblendet.
Ja, schön, dass ihr euch auch gegenseitig ein bisschen applaudiert. Finde ich super. Wir machen das hier mal so und machen mit. Ja, bevor wir jetzt gleich mit der Preisverleihung weitermachen, wir kriegen es, glaube ich, heute mit: Alle unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind total aufgeweckt, klug, wissbegierig und neugierig.
Frau Klum kündigt Fragen der Schülerinnen und Schüler an den Bundesminister an. Dieser musste die Veranstaltung allerdings verfrüht verlassen und wird von Frau Warning vertreten:
Und dementsprechend haben sie viele Fragen, unter anderem eigentlich auch welche für den Herrn Bundesminister, der ja jetzt leider doch ein bisschen früher als geplant schon wieder zurück ins Kanzleramt musste. Jetzt traue ich Ihnen aber voll zu, ihn zu vertreten. Niemand soll sagen: Da zieht sich irgendjemand aus der Affäre. Dürfen wir die Fragen auch an Sie einfach stellen?
Frau Warning erklärt sich bereit, den Bundesentwicklungsminister zu vertreten: Wir können das probieren.
Frau Klum: Schon, oder?
Frau Warning: Ich kenne ihn ja ein wenig.
Frau Klum: Ja, eben.
Frau Warning: Ich weiß ja, wie er so ist.
Frau Klum: Super. Dann kommen die jetzt hier.
Frage 1
Lasse, 12 Jahre alt, fragt: Fahren Sie mit einem Elektroauto oder mit einem Dieselauto jeden Tag zur Arbeit, oder mit dem Fahrrad?
Frau Warning antwortet: Na, wunderbar. Lieber Lasse, unser Minister ist sehr darauf bedacht, ganz sozusagen sparsam in seiner Mobilität zu sein. Wenn er in Bayern ist, dann fährt er auch ganz gerne mal Fahrrad. Und wenn er hier in Berlin ist und wie gerade eben – das habt ihr ja miterlebt – dann von einem Ort zum anderen kommt, dann muss er natürlich mit einem Auto fahren. Aber wir haben natürlich im Ministerium darauf geachtet, dass alle unsere Autos so klimaneutral wie möglich sind. Wir fahren Elektroautos. Der Minister hat ganz klar gesagt: Keine Dieselautos mehr, keine Benzinautos, das gibt es bei uns nicht mehr. Also, er sieht zu, dass er das ganz gut hinkriegt. Und was wir auch machen, und zwar nicht nur der Minister, sondern das ganze Ministerium: Wenn wir dann doch Autofahren, Fliegen – auch das müssen wir natürlich in einem Entwicklungsministerium – dann sehen wir zu, dass wir das an anderer Stelle wieder ausgleichen. Das heißt, wir rechnen aus: Wie viel CO2 haben wir verbraucht? Und dann versuchen wir, dafür Projekte zu starten, die CO2 wieder binden.
Frage 2
Greta, 18 Jahre alt, fragt: Herr Müller, ich würde Sie gerne fragen: Wie kaufen Sie ihre Klamotten ein? Achten Sie darauf, dass der grüne Knopf drauf ist? Achten Sie darauf, dass es vielleicht Second Hand gekauft worden ist? Oder geht es Ihnen darum, dass es sehr schön aussieht nur? Also, wie ist Ihr Konsumverhalten in der Richtung?
Frau Warning antwortet: Ja, da kann ich sogar live erzählen: Ich war mit dem Minister im Februar in Bangladesch in einer Fabrik, wo Kleidung für den grünen Knopf hergestellt wird. Da hat er tatsächlich auch was mitgenommen. Da achtet er selbstverständlich drauf. Er ist ja derjenige, der den grünen Knopf sozusagen erfunden hat, dem es ungeheuer wichtig ist, dass die Kleidung so produziert wird, dass da keine Kinderarbeit dabei ist und dass die Leute auch fair bezahlt werden. Ja, er achtet darauf und er trägt das auch. Wahrscheinlich würde er jetzt so machen: Guckt mal hier, da ist der grüne Knopf.
Frage 3
Antonia, 15 Jahre alt, fragt: Ich wollte Sie fragen, ob Sie auch mit anderen Ministern darüber sprechen, wie Ihr Konsumverhalten ist, was Sie ändern können oder wie Sie sich bis jetzt verhalten?
Frau Warning antwortet: Ja, ich glaube, unser Minister spricht nicht nur mit seinen Kabinettskollegen darüber, sondern eigentlich mit jedem. Das ist sein großes Thema, deswegen ist er jetzt auch unterwegs zum Lieferkettengesetz, um das zu besprechen im Kabinett. Da wisst ihr, habt ihr wahrscheinlich in der Zeitung gelesen, da gibt es noch ein bisschen Rangeleien, wie das wohl aussehen soll. Aber da ist er sehr stark hinterher und weiß auch immer sehr genau, wie viel sozusagen der Konsum von Kleidung, der Konsum von Wasser, der Konsum von Fleisch tatsächlich ausrichtet. Da ist er sehr gut informiert und spricht eigentlich überall darüber, um klarzumachen: Hier können wir ganz konkret etwas ändern.
Frage 4
Elias, 14 Jahre alt, fragt: Werden Sie sich auch für den Umweltschutz einsetzen, wenn Sie nicht mehr Minister sind?
Frau Warning: Das ist interessant, dass ihr das fragt, denn gestern haben wir darüber gesprochen in einer anderen Veranstaltung. Da wurde nämlich gefragt: Herr Minister, wenn Sie nicht mehr Minister sind Ende des nächsten Jahres nach den Wahlen – ihr wisst, er wird nicht mehr antreten – was machen Sie dann? Sagt er: Ah, ich werde natürlich weiter aktiv bleiben. Und selbstverständlich wird das Thema „Umweltschutz“ und das Thema „Wie sieht es eigentlich auf der Welt insgesamt aus?“ ein großes Thema für ihn bleiben. Ihr wisst wahrscheinlich, dass er auch kandidiert bei den Vereinten Nationen für eine Position, wo er da ganz viel weiterarbeiten kann. Und ich kann mir unseren Minister gar nicht vorstellen, dass er nicht mehr aktiv ist.
Frage 5
Die Lehrerin El-Nahry fragt: Lieber Herr Müller, wie wäre es denn, wenn Sie nach Ihrer Tätigkeit als Entwicklungsminister in die Schule kämen und uns als Lehrer bei der nachhaltigen Entwicklung unterstützen?
Frau Warning antwortet: Das ist jetzt richtig schade, dass er nicht da ist, um das selber beantworten zu können. Ihr wisst wahrscheinlich, dass Minister Müller ja ein ausgebildeter Lehrer ist und sehr, sehr gerne in der Schule ist und sehr, sehr gerne mit Jugendlichen unterwegs ist. Das ist ihm ein ganz großes Anliegen. Und ich leite das ganz gerne an ihn weiter, an sein Büro, und gucken wir mal, ob wir einen Termin hinkriegen.
Frau Klum bedankt sich bei Frau Warning: Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen. Das war stellvertretend. Man merkt aber auch wirklich, dass Sie einfach eng und viel zusammenarbeiten und ihn, glaube ich, ganz gut einschätzen können.
Frau Warning: Schauen wir mal
Frau Klum: Schon, oder?
Frau Warning: was er sagt, wenn er es anschließend liest
Frau Klum: Gibt es noch Ärger?
Frau Warning: und sieht.
Frau Klum: Den grünen Knopf hätte ich auch gerne gesehen, aber gut.
Frau Warning: Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich das noch mal anguckt und dann werden wir ja hören, ob ich es richtig getroffen habe.
Frau Klum: Und dann leiten wir natürlich noch mal die Antwort auf die letzte Frage an die Lehrerin weiter, mit herzlichen Grüßen. Auf jeden Fall schon mal vielen Dank, dass Sie auch da so spontan eingesprungen sind. Und apropos spontan: RoBeat fasst das spontan zusammen.
RoBeat fasst den Beitrag musikalisch zusammen: *Beatbox* Konsum, Konsum, Konsum … Fünf Fragen … Fünf Antworten … Oh, yeah!
Frau Klum bedankt sich bei RoBeat und kündigt Kategorie 4 an: Ja, schön. Am beeindruckendsten fand ich das Vögelchen, was er da am Anfang gemacht hat. War nicht schlecht. Hört sich sehr, sehr echt an. Und ja, besten Dank an RoBeat. Und damit kommen wir jetzt zur Kategorie Nr. 4, das sind die Klassen 11-13.
Frau Klum kündigt den 3. Platz an, den hat die Glück-auf-Schule mit ihrem Projekt: „Eine bunte Welt "Bonny Bommel“ gewonnen: Und Platz 3 geht ins schöne Ruhrgebiet, so viel verrate ich schon mal... nach Marl. Herzlichen Glückwunsch!
Kommentar: Die Berufspraxisstufe 1 der „Glück-auf“-Förderschule in Marl hat sich mit den Themen „Vielfalt und Nachhaltigkeit“ auseinandergesetzt.
Die Berufspraxisstufe 1 der „Glück-auf“-Förderschule in Marl hat sich mit den Themen „Vielfalt und Nachhaltigkeit“ auseinandergesetzt.
Lehrerin Christel Grotheus berichtet:
Es war uns wichtig, ein Kunstobjekt zu gestalten, das die Vielfältigkeit der Menschen verdeutlicht.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten 5 Monate an ihrem Kunstwerk und sammelten dafür Wollreste in der ganzen Stadt. Und so steht am Ende nicht nur ein Bommel, sondern auch eine Aussage: Wir alle können uns für eine buntere und nachhaltigere Welt einsetzen.
Luca, 20 Jahre, erklärt:
„Der steht für die Welt, weil die Welt auch bunt ist.
Julian, 19 Jahre, freu sich über das gelungene Ergebnis:
Richtig cool! Da habe ich gedacht: das ist ein Meisterwerk!
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern und kündigt den 2. Platz an, die Heinrich-von-Kleist-Schule aus Eschborn mit ihrem Projekt „Wasser ist Leben - L´Eau c`est la vie“: Gratulation! Super gemacht. Und damit kommen wir zu Platz Nr. 2 nach Eschborn. Gratulation!
Kommentar: Die Benin-AG der Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn pflegt eine Partnerschaft mit einer Schule in Benin. Gemeinsam beschäftigten sie sich mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung, konkret mit der Lebenswelt des Wassers und den Folgen von Klimawandel und Konsum. Ihre Erkenntnisse hielten sie in einem Kalender und einem Film fest. Die Jugendlichen erkannten lokale Phänomene, aber auch unmittelbar globale Zusammenhänge.
Jennifer, 17 Jahre, berichtet von ihren Erfahrungen in Benin:
"Also man hat z.B. gesehen, dass der Strand da Jahr für Jahr kleiner wird, weil der Meeresspiegel ansteigt. Wir haben zum Beispiel auch viel Plastikmüll dort in den Gewässern gefunden, auch teilweise von deutschen Marken, wo man dann sieht, dass unser Konsum hier auch da unten in Benin die Leute betrifft."
Ein Projekt mit nachhaltiger Wirkung.
Volker Kalbhenn, Lehrer Biologie und Erdkunde, erklärt:
"Sie haben unglaublich tiefe Einblicke bekommen vor Ort, in die Lebenswelt der Menschen dort."
Jennifer, 17 Jahre, resümiert:
"Ich nehme auf jeden Fall mit, diese Offenheit, Freundlichkeit, diese Lebenslust, ein bisschen mehr an den Tag zu legen und das auch hier ein bisschen zu verbreiten."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“
Frau Klum gibt den 1. Platz bekannt: Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium mit dem Projekt: „Tomaten für Kinder statt Soja für Rinder“:
Gratulation, und jetzt kommen wir zu Platz 1, und der kommt aus Metzingen. Herzlichen Glückwunsch nach Baden-Württemberg!
Kommentar: Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Metzingen pflegt seit 20 Jahren einen Austausch mit Kindern und Jugendlichen in Brasilien, um den Perspektivwechsel anzuregen.
Katja Polnik, Lehrerin und Leiterin der Brasilien-AG, zum Austausch:
"Die Jugendlichen teilen das Leben miteinander, teilen jeweils den Lebensalltag der anderen und tauchen ganz tief in die Kultur und in die Lebensgrundlagen von den Leuten ein."
Gemeinsam realisierten sie den Film "Tomaten für Kinder statt Soja für Rinder", der die Auswirkungen unseres Fleischkonsums auf Menschen und Umwelt im globalen Süden zeigt.
Max, 19 Jahre, erklärt:
"Da gibt's illegale Brandrodung und Umweltzerstörung."
Lina, 16 Jahre, ergänzt:
"Dort in Brasilien wird eben sehr viel Soja angebaut für unsere Massentierhaltung hier."
Ein Austausch, der die deutschen Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregte.
Anja, 17 Jahre, erklärt:
"Das Wichtigste ist, dass man einfach sich bewusst ist, was man kauft, und vielleicht das auch ändert oder allgemein mit dem Fleischkonsum runtergeht."
Alexia, 17 Jahre, resümiert:
"Für mich persönlich war da der Fokus auf den Werten und auf den Prioritäten, die man im Leben setzt. Gerade, dass Geld absolut nicht alles ist."
Vier Sch