Gewinner des ENSA-Preises
Kategorie 5, ENSA-Preis: Grund- und Mittelschule Bad Endorf, Bad Endorf (Bayern)
Kategorie 5, Schulpreis und ENSA-Preis: Grund- und Mittelschule Bad Endorf, Bad Endorf (Bayern)
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Sonderpreis ENSA – Entwicklungspolitischer Schulaustausch
„Gemeinsam und fair auf dem Weg ins Leben - Wir handeln für eine lebenswerte Zukunft für uns und für andere!
Grund- und Mittelschule Bad Endorf, Bad Endorf (Bayern)
Die Grund- und Mittelschule Bad Endorf hat das Motto "Gemeinsam und fair ins Leben - Wir handeln für eine lebenswerte Zukunft für uns und andere!". Integration und Inklusion sind hier selbstverständlich: Es gibt zum Beispiel Deutschlernklassen und Kooperationsklassen für Sonderschulkinder.
Maximilian Schweiger, Schulleiter, sagt:
"Mir ist es wichtig, dass wir eine Schule sind, in die jeder gerne geht. Angstfrei."
Felix, 15 Jahre, erzählt:
"Hier wird gelernt, praktisch mit jedem gleich umzugehen und einfach jeden zu akzeptieren wie er ist, und nicht irgendwelche Leute auf ihre Religion oder Hautfarbe oder sowas zu reduzieren."
Seit 2016 ist die Schule als Fairtrade-Schule zertifiziert - und sie konnte mit ihrem Engagement auch die Gemeinde Bad Endorf überzeugen.
Susanne Sedlbauer, Lehrerin und Leiterin Fairtrade und Schulaustausch, berichtet:
"Ich bin da ganz stolz darauf, dass wir quasi der Ideengeber waren dafür."
Gemeinsam mit dem Eine-Welt-Verein und dem Weltladen in Prien unterstützt die Schule das Fernández-Projekt, eine Berufsschule in Argentinien.
Lil, 14 Jahre, erklärt:
"Also in dem Fernández Projekt geht es darum, dass es jungen Leuten ermöglicht wird, eine Berufsausbildung zu machen. Die sie von zuhause aus vielleicht nicht machen könnten, weil es nicht genug Geld gibt oder so, und das finde ich spannend."
Im Weltladen lernen die Jugendlichen mehr über fairen Handel, seine Bedeutung für die Lebensumstände von vielen Menschen weltweit, und was man selbst tun kann, um diese zu verbessern.
Felix, 15 Jahre, berichtet:
"Ich habe gelernt, es gibt auch Kinder, denen nicht so gut wie uns, die arbeiten hart, sehr hart, jeden Tag, auch schon von klein auf und kriegen fast gar nix. Also man muss halt umdenken. Man muss sich in andere hineinversetzen."
Die Schule pflegt zudem eine Partnerschaft mit einer Volksschule in Verb'jash in der Ukraine. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei besonders ihre kulturellen Traditionen genutzt, um einander näher zu kommen: den Volkstanz.
Susanne Sedlbauer, Lehrerin und Leiterin Fairtrade und Schulaustausch, erzählt:
"Hier soll ein Austausch auf Augenhöhe stattfinden. Das heißt, dass man also Gemeinsamkeiten entdeckt, dass man Toleranz übt und sich kennenlernt, vielleicht gemeinsame Projekte entwickelt."
Lil, 14 Jahre, fasst zusammen:
"Ich glaube, mein Gefühl für die Welt hat sich dadurch ein bisschen verändert, und ich glaube, man wächst auch ein bisschen mehr zusammen. Und die Welt ist irgendwie nicht mehr so groß, sondern als wäre die ganz klein, und als wären wir alle zusammen."
Jetzt hoffen alle, dass der Austausch trotz der Corona-Pandemie weitergehen kann.
Felix, 15 Jahre, sagt:
"Ich würde halt gerne einfach mal mit denen mich unterhalten. Sehr lange werde ich mich mit denen unterhalten, weil ich ja gar nicht weiß, wie dort ist zu leben."
Auch der Honig von den schuleigenen Bienen wird verkauft, um den Austausch zu finanzieren. Die Schülerinnen und Schüler sind mit ihren Verkaufsständen auf vielen Märkten vertreten und machen auch weitere Aktionen in der Gemeinde, z.B. zu Themen wie Müllvermeidung, Solarstrom und Klimaschutz.
Susanne Sedlbauer, Lehrerin und Leiterin Fairtrade und Schulaustausch, berichtet:
"Für mich ist eigentlich das Wichtigste, dass die Leute erkennen, dass auch Schüler unserer Schule was, wirklich etwas voranbringen können. Dass die, wenn man sie ein bisschen anstößt, dass sich die engagieren."
Schulleiter Maximilian Schweiger meint:
"Und dieser Preis, den wir jetzt mit dem ENSA-Preis erhalten haben, wird wieder Motivation für die Gemeinde sein, für meine Schüler, dass wir sagen, wir kämpfen weiter, auch wenn unsere Schule ein altes Haus ist. Aber trotzdem erreichen wir allerhand."
Vier Schülerinnen und Schüler rufen nacheinander das Motto der Wettbewerbsrunde: „Meine, deine, unsere Zukunft?!“