Gewinner des ENSA-Preises
Kategorie 5, ENSA-Preis: Tilman-Riemenschneider-Gymnasium, Osterode Am Harz (Niedersachsen)
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Kategorie 5, ENSA-Preis
Tilman-Riemenschneider-Gymnasium, Osterode Am Harz (Niedersachsen)
Das Tilman-Riemenschneider-Gymnasium in Osterode pflegt seit zehn Jahren eine Schulpartnerschaft zum Lycée Valdiodio Ndiaye in Kaolack im Senegal. Dabei geben die Älteren ihre Erkenntnisse an die Jüngeren weiter.
Elias, 18 Jahre, berichtet: "Der Schritt, wo wir auch ansetzen, als Junior-Botschafterinnen und -Botschafter, dass wir eben Motivator sein wollen, dass wir durch unsere Geschichte und durch unsere Erfahrungen Motivation erzeugen wollen."
Die Juniorbotschafterinnen und -botschafter informieren heute eine fünfte Klasse über die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Schülerin Marie erklärt den jüngeren Schülerinnen und Schülern: "Wichtig ist zu wissen, dass ihr mit jeder Kleinigkeit schon beitragen könnt!"
Marie, 19 Jahre, berichtet:"Ich war total erstaunt, wie viel Interesse die gezeigt haben. Dann haben sie mir erzählt, genau, welche Ziele sie am interessantesten finden, und habe ich dann auch gefragt, ob sie schon etwas dafür tun, um die halt umzusetzen. Und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass da so viel Energie hinter steckt."
Schulleiter Dietmar Telge erläutert: "Im Schulprogramm steht genau das sozusagen im Dach drin, dass wir der Bildung für nachhaltigen Entwicklung und der Agenda 2030 verpflichtet sind. Und das wird natürlich in den einzelnen Jahrgängen und Jahrgangsstufen gelebt.Das findet sich in den curricularen Vorgaben oder in den schuleigenen Arbeitsplänen natürlich auch wieder."
Auch im Rahmen der Schulpartnerschaft spielt die Agenda 2030 eine tragende Rolle.
Tobias Rusteberg, Lehrer für Französisch und Deutsch, erläutert: "Das hat zweierlei Gründe. Zum einen bietet es Orientierung, und zum anderen bietet es aber auch diesen nachhaltigen Charakter, der uns zeigt. Wir müssen gemeinsam die globalen Herausforderungen lösen."
Marie, 19 Jahre, erzählt: "Und die Partnerschaft, also die ja auch eines der Ziele ist, da sind wir ja auf jeden Fall ganz vorne dabei, dass wir, dass der Austausch immer weitergeht. Und ich denke auch, dass die Gemeinsamkeit und die Gleichheit auf jeden Fall das Fundament für alles ist, weil ohne die denke ich nicht, dass man eines der anderen Ziele erreichen kann."
Tobias Rusteberg ist verantwortlich für den Austausch und berichtet: "Wir versuchen, thematisch zu mischen. Das heißt, wir haben schon Themenschwerpunkte im SDG 13 Climate Action gehabt. Wir hatten Themenschwerpunkte im Bereich hochwertige Bildung, SDG vier, oder aber auch im Bereich Gender, also dass man sozusagen die Gleichberechtigung ins Zentrum stellt."
Während der Corona-Pandemie war keine Fortsetzung der Begegnungsreisen möglich, deshalb drehten die Jugendlichen in Osterode und Kaolack einen Film über ihren parallelen Alltag.
Lotta, 17 Jahre, stellt fest: "Wir haben echt mehr Gemeinsamkeiten als wir denken. Also dass deren Einkaufen ganz genau so abläuft wie unseres, oder die Hobbies, und dass wir eben genau den gleichen Sport haben. Eigentlich ist wirklich fast alles gleich an unserem Tagesablauf. Nur dass die Umgebung eben eine andere ist."
Heute chattet die Oberstufe mit Elhadji Abdoulaye Ndong. Er war früher Austauschschüler in Osterode.
Sportlehrer und ehemaliger Austauschschüler Elhadji Abdoulaye Ndong berichtet: "Ich erzähle immer den Leuten im Senegal: Das Leben in Europa ist nicht besser als das Leben in Senegal."
Aus der Schulpartnerschaft sind inzwischen eine kommunale Klimapartnerschaft und eine Stiftung entstanden – das Osteroder Modell.
Bürgerrat Jens Augat erläutert: "Es ist tatsächlich so, dass wir unglaublich viel profitieren von den Juniorbotschaftern, weil sie sich eben in die kommunale Gesellschaft einbringen. Und das ist, denke ich, etwas ganz Wichtiges, weil sie verändern ja nicht nur ihren eigenen Blickwinkel, sondern sie verändern natürlich auch den Blickwinkel der Politik, und das macht dann natürlich eine Stadt wie Osterode, die glaube ich sowieso sehr weltoffen ist, noch ein Stück weit weltoffener."
Elias, 18 Jahre, stellt fest: "Zu sehen, dass Projekte, die man vielleicht in der Schule macht und auch unter dem Deckmantel Schule entstehen, dass die auch darüber hinausgehen können. Ich finde, das macht ganz viel auch mit einem selber, gerade was die Motivation und die Freude daran angeht."
Schulleiter Dietmar Telge resümiert: "Ich finde das fasst ja sehr gut zusammen, wofür Schule eigentlich stehen sollte. Persönlichkeitsentwicklung, Bildung, Lernen als gemeinschaftliches Erlebnis, und Schule auch als Lebensraum leben in der Gemeinschaft und natürlich das Ganze mit dem Ziel, Verantwortung zu übernehmen und daran groß werden."
Alle Schülerinnen und Schüler rufen: "Zeit für Action! Alle für Eine Welt für alle!"